Selbstbeschädigung

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Der jüngste Demokratiemonitor stellt der österreichischen Politik ein schlechtes Zeugnis aus. Über die Hälfte der Befragten gab ab, dass das politische System in Österreich weniger oder gar nicht funktioniert, ein Wert, der in Rumänien auch nicht schlechter ist. Wenn man die letzten zwei Jahre allerdings Revue passieren lässt, dann verwundert das Ergebnis nicht wirklich. Und immerhin sehen 90 Prozent der Befragten die Demokratie als bestes Staatssystem, man muss sich also trotz der schlechten Werte nicht gleich Umsturzgedanken machen.

Immerhin hat die Pandemie für jeden Bürger große Probleme gebracht: Die Einkommen sind gesunken, die Wirtschaft hatte mit schweren Einbußen zu kämpfen, die Schule hatte größte Probleme, dazu Ausgangsbeschränkungen, Lockdowns und jetzt die Impfpflicht. Jeder Bürger findet bei den Maßnahmen der Politik sein persönliches Ärgernis, und das kann auch gar nicht anders sein. Wahrscheinlich ist die Zufriedenheit mit der Obrigkeit auch in anderen Ländern am Tiefpunkt, in Zeiten wie diesen macht sich eben kein Entscheidungsträger „beliebt“.

Abseits der Coronaproblematik waren die Politiker in den vergangenen zwei Jahren primär damit beschäftigt, sich gegenseitig anzupatzen. Die wenigen konkreten Beschlüsse, die gefasst wurden, sind in diesem Umfeld untergegangen zumal auch die Medien ausschließlich über die katastrophalen Zustände in unserem Land schwadronieren. Vielleicht sollten wir uns im neuen Jahr vornehmen, mit etwas Optimismus in die Zukunft zu blicken anstatt im Untergang des Gegenübers unser Glück zu suchen. Denn wer nur andere beschädigt, beschädigt sich auch selbst.

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