Rittisberg-Kombibahn: Ein Meilenstein im Ramsauer Tourismus

Am Rittisberg lud man zur Jungfernfahrt. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um an der ersten Fahrt der neuen Rittisbergbahn teilzunehmen. Die flexible Aufstiegshilfe aus Sesseln und Gondeln ermöglicht ein erweitertes Winterfreizeitangebot und soll den Rittisberg in die Zukunft führen.

Vor Beginn der Erklärungen und Festansprachen wurde in einer Schweigeminute dem im Vorjahr viel zu früh verstorbenen Karl Engelhardt gedacht. Karl war nach seinem Vater, dem Gründer der ursprünglichen Rittisberg-Lifte, ebenfalls ein Liftpionier in bereits zweiter Generation. Bei den drei Jahre dauernden Planungsarbeiten der neuen Anlage war er noch voll integriert.

Ein Jahr nach der 50-Jahr-Feier der Ramsauer Liftanlagen war neuerlich ein großer Tag für die Besitzer und Betreiber der Bergbahnen. Nach einer Rekordbauzeit wurde die neue Kombibahn ihrer Bestimmung übergeben. Unmittelbar nach Saisonende am 26. März fiel der Startschuss für das 8,5-Millionen-Euro-Projekt. Vom Abriss der alten Bahn über Erdarbeiten, Montage und Fertigstellung der Baulichkeiten bis zur Inbetriebnahme arbeitete man an 125 Arbeitstagen insgesamt rund 3000 Arbeitsstunden. Bestückt ist die Bahn mit 30 Stück 6er-Sesseln und zehn Gondeln. Bei einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde erreicht man über zehn Stützen in drei Minuten die auf 1500 Meter gelegene Bergstation. Die Förderkapazität liegt damit bei 2200 Personen pro Stunde. Durch die neue Seilbahn kann jedoch nicht nur die Qualität der Beförderung erhöht, sondern auch ein erweitertes Winterangebot geschaffen werden.   

Engelhardt gab einen geschichtlichen Rückblick über die Erfolgsgeschichte der Rittisbahnen. In den vergangenen Jahren wurde vor allem das Freizeitangebot im Sommer massiv ausgebaut. Die neue Kombibahn macht dies nun auch im Winter möglich. „Durch die neue Aufstiegshilfe können wir neben dem Skifahren erstmals auch ein Angebot in den Bereichen Langlaufen, Tourenskigehen sowie Winter- und Schneeschuhwandern schaffen“, so Engelhardt. Umgesetzt wird dies schon in diesem Winter. Ab der kommenden Saison wird der Rittisberg das über 200 Kilometer lange Langlaufnetz von Ramsau am Dachstein durch die neue Höhenloipe „Rittisberg 1500“ erweitern. Die Strecke ist sowohl für den klassischen als auch für den Skating-Stil geeignet und wird sich auf einer Länge von 5,2 Kilometern erstrecken. Ausgehend von der neuen Bergstation gleiten Langläufer und Langläuferinnen künftig im Rundkurs um das Gipfelkreuz und können dabei die Aussicht auf das Dachsteinmassiv genießen. Als „historischen Tag für die Gemeinde Rams­au am Dachstein, für den Tourismus in der gesamten Region“ bezeichnete Bürgermeister Ernst Fischbacher die Realisierung dieses Projekts.

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