Dabeisein ist alles

Fotoquelle: APA/GEA

Eine Stichwahl ums Amt des Bundespräsidenten bleibt uns also erspart, und man hat nach den oft schrägen Wortmeldungen auch nicht wirklich Lust auf eine Weiterführung der Wahlauseinandersetzung. Dass Van der Bellen wiedergewählt wird, wurde auch rundum erwartet. Immerhin hat der amtierende Präsident noch nie eine Wahl verloren und das war auch diesmal nicht anders. Mit dem Unterschied, dass außer der FPÖ alle etablierten Parteien auf einen Gegenkandidaten verzichtet haben. Dadurch gab es einen bunten Mix von Bewerbern am Stimmzettel, die nicht nur medial bestens beleuchtet wurden, sondern teilweise auch recht respektabel abgeschnitten haben.

Auf den acht Prozent, die etwa Wallentin und Wlazny erreicht haben, lässt sich immerhin aufbauen. Man weiß zwar noch nichts Konkretes, aber eine weitere politische Betätigung mit einer eigenen Partei könnte in beiden Fällen durchaus möglich sein. Der Grundstein wurde in der Wahl­auseinandersetzung gelegt, der Bekanntheitsgrad ist groß und man kann immerhin auf ein gewisses Wählerpotential zählen, dass einem schon einmal die Stimme gegeben hat.

Genau an dieser Stelle sollten sich freilich die ÖVP, die SPÖ und die Neos fragen, ob es klug war, keinen Kandidaten aufzustellen. Immerhin war man in den letzten Monaten dadurch thematisch gar nicht vorhanden und hat potentielle neue Mitbewerber quasi vor den Vorhang geholt. Da wäre es vielleicht doch klüger gewesen, mit einem eigenen Kandidaten und einem Programm dabei zu sein. Und zwar auch im Wissen, dass man nicht gewinnen wird.

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