Arbeit muss sich lohnen

Bildquelle: © Kreiszeitung

Die von der Industriellenvereinigung angestoßene Debatte über eine Verlängerung der Arbeitszeit hat zu den erwartbaren heftigen Reaktionen geführt. Dass zudem kein Lohnausgleich stattfinden soll, ist wirklichkeitsfremd und dient einer echten Diskussion nicht wirklich. Richtig ist aber, dass Österreich ein massives Problem mit immer weniger Arbeitsbereitschaft hat. Und das keineswegs bei jenen, die einer Vollbeschäftigung nachgehen. So gesehen trifft die Debatte genau die, die den Laden am Laufen halten und den österreichischen Sozialstaat erst ermöglichen.

Der durchschnittliche Vollzeitbeschäftigte ist in Österreich inzwischen die Melkkuh der Nation. Er zahlt die höchsten Steuern und Sozialabgaben und kommt bei den zahlreichen staatlichen Fördermaßnahmen meist nur in geringem Ausmaß zum Zug. Bei jeder Lohnerhöhung oder Mehrleistung frisst der Staat einen Gutteil des Mehreinkommens auf. Für diese Gruppe der Leistungsträger wäre daher eine Entlastung bei Steuern oder Sozialabgaben überfällig.

In der Praxis passiert bei uns aber genau das Gegenteil. Gesenkt werden nur die geringen Steuersätze und gleichzeitig werden die Sozialleistungen immer mehr aufgebläht. Das führt dazu, dass Teilzeitbeschäftigte oder jene, die nur von staatlichen Leistungen leben, ihr Nettoeinkommen überproportional steigern können und der Anreiz zur Vollzeit verloren geht. Inzwischen arbeitet ein Österreicher durchschnittlich nur mehr 1400 Stunden im Jahr, und damit ist unser Wohlstandsniveau nicht zu halten. Das muss sich dringend ändern, damit sich Arbeit wieder lohnt und unser Land endlich wieder in Schwung kommt.

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