Düstere Aussichten

Fotoquelle: APA/Georg Hochmuth

Nach der deutlichen Ablehnung des Lohnangebotes der AUA durch die Belegschaft der Fluglinie dürften die Zeichen wohl wieder auf Streik stehen. Schon zum dritten Mal in kürzester Zeit werden hunderte Flüge ausfallen, was das Vertrauen der Passagiere in die AUA weiter untergräbt und dem Unternehmen wieder Kosten in Millionenhöhe beschert. Ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht wirklich in Sicht, zu weit liegen die Positionen auseinander.

Das Unternehmen hat inzwischen ein durchaus annehmbares Angebot gelegt, das die Teuerung nachhaltig abgilt. Allerdings fordert die Belegschaft eine Angleichung der Löhne an die Schwesterfirmen im Lufthansa-Konzern, was eine noch viel stärkere Erhöhung bedeuten würde. Das wiederum kann sich die immer wieder krisengebeutelte AUA nicht leisten, zumal von dem nicht berauschenden Ergebnis des letzten Geschäftsjahres schon ein guter Teil durch die Streikkosten wieder verloren gegangen ist.

Wie auch immer man sich am Ende des Tages einigen wird, die Fluglinie wird nochmals deutlich geschwächt werden. Und nachdem die Marge der AUA schon jetzt deutlich geringer ist als die der Schwesterunternehmen, werden Investitionen wohl in anderen Gesellschaften passieren. Die AUA hingegen wird über kurz oder lang weiter schrumpfen und ausgedünnt werden, denn wer die schlechtesten Zahlen schreibt, hat eben das Nachsehen. So wird der zu erwartende Verhandlungserfolg der Gewerkschaft mit ziemlicher Sicherheit ein Pyrrhussieg, dem ein deutlicher Arbeitsplatz- und Bedeutungsverlust folgen wird. Man kann eben nur verteilen, was auch verdient wird.

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