Der Verein Pro Klinikum Stainach kritisiert den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) und pocht weiter auf die Umsetzung des geplantes Leitspitals in Stainach.
Begleitet von Protesten aus verschiedenen Lagern, präsentierte die Landesregierung vergangene ...
Der Verein Pro Klinikum Stainach kritisiert den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) und pocht weiter auf die Umsetzung des geplantes Leitspitals in Stainach.
Begleitet von Protesten aus verschiedenen Lagern, präsentierte die Landesregierung vergangene Woche den neuen RSG (wir berichteten). Dort ist die zukünftige Entwicklung der Gesundheitsversorgung für die Steiermark niedergeschrieben. Aufgrund der veränderten Mehrheitsverhältnisse im Landtag ist das Leitspital in Stainach dort nicht mehr Teil des Plans. Noch in der selben Woche lud der Verein Pro Klinikum Stainach zu einer Pressekonferenz, um seiner Kritik Nachdruck zu verleihen. Zentrale Forderung: Die Umsetzung des geplanten Klinikums in Stainach. Vorstandsmitglied Wilhelm Pintar skizzierte die zukünftige Spitalslandschaft, wenn der RSG umgesetzt wird: „Rottenmann wird laut Politik ausgebaut, wird aber dadurch kein Leitspital.“ Schladming und Bad Aussee stehe ein Kahlschlag bevor. In der Klinik Diakonissen gibt es künftig keine allgemeine Chirurgie, keine Gynäkologie und Geburtenstation mehr. So müssen beispielsweise Gebärende im Raum Schladming in Zukunft nach Schwarzach oder Rottenmann fahren. Nachdem sich Bad Aussee auf Geriatrie (Altersmedizin) spezialisieren soll, müsse die Bevölkerung in Zukunft über den Pötschenpass nach Bad Ischl fahren oder nach Rottenmann. „Es ist zu befürchten, dass die populistische FPÖ-Politik den Versorgungsauftrag in andere Bundesländer abschiebt, um dann mit einem sanierten Budget gut dazustehen“, kritisiert Pintar. Dabei zielt er auf die vorgesehenen Kooperationen mit den Krankenhäusern in Bad Ischl (Oberösterreich) und Schwarzach (Salzburg). In Richtung ÖVP mahnt der pensionierte Allgemeinmediziner: „Wenn der Plan B tatsächlich umgesetzt wird, wird sich die politische Landschaft im Bezirk ändern.“ Enttäuschte Wähler würden sich von ihrer Partei abwenden. Stainachs Bürgermeister Roland Raninger (ÖVP) sieht eine unlautere Vorgangsweise der Freiheitlichen und unterstellt „mit den Ängsten der Menschen auf Stimmenfang“ gegangen zu sein. „Der Plan B ist definitiv ein Rückschritt“, so Raninger, „ein Desaster. Ich bin maßlos enttäuscht, dass die ÖVP da mitmacht.“ Er nehme zwar das Ergebnis als Demokrat hin, doch er fordert, „dass man den Plan B mit dem Plan A vergleicht“. Pro-Klinikum-Obfrau Regina Winkler-Renner wiederholte den Appell ihres Vereins, den „RSG nochmal aufzuschnüren und das zentrale Leitspital für den Bezirk Liezen umzusetzen. „Regionale Befindlichkeiten aus Rottenmann und Bad Aussee müssen hintangestellt werden“, ergänzt Pro-Klinikum-Vorstandsmitglied Heinz Schachner. Es gehe um die beste Gesundheitsversorgung für den gesamten Bezirk und da dürfe „kein weißer Fleck in der Mitte aufscheinen“. Wörschachs Bürgermeister Franz Lemmerer zog eine neuerliche Volksbefragung in Betracht. Einerseits sei die Fragestellung 2019 unglücklich gewählt gewesen und er sei überzeugt, dass eine Befragung heute durchaus positiv für das Klinikum Stainach ausfallen würde.