Mit Lehre und Menschen aus Drittstaaten gegen Pflegekräftemangel. Der Pflegeverband Liezen nimmt ersten Lehrling auf, im kommenden Jahr verstärken zehn Personen aus den Philippinen die Belegschaft.
Der Pflegeverband (PV) Liezen beschäftigt rund 350 ...
Mit Lehre und Menschen aus Drittstaaten gegen Pflegekräftemangel. Der Pflegeverband Liezen nimmt ersten Lehrling auf, im kommenden Jahr verstärken zehn Personen aus den Philippinen die Belegschaft.
Der Pflegeverband (PV) Liezen beschäftigt rund 350 Personen. Derzeit sind in den neun Einrichtungen 30 Bewohnerplätze nicht besetzt. „Das ist nicht deswegen, weil es keine alten Menschen im Bezirk Liezen gibt, sondern weil das Personal fehlt“, sagt Geschäftsführer Jakob Kabas. Um einen früheren Berufseinstieg in die Pflege zu ermöglichen, entwickelte die Bundesregierung vor einigen Jahren das Modell einer Lehre zum Pflegeassistenten oder der Pflegefachassistentin. PV-Obmann Raimund Sulzbacher sieht darin einen „großen Mosaikstein, dass wir in Zukunft gut aufgestellt sind“. In Niederösterreich gibt es bereits 113 Lehrbetriebe, in Tirol sind über 100 Lehrlinge in Ausbildung. „In der Steiermark ist es mit 19 Lehrlingen etwas gebremster“, sagt Jakob Kabas, doch man schaue hoffnungsvoll in andere Bundesländer. Dass die Steiermark hinterher hinkt liege daran, dass die Wirtschaftskammern unterschiedlich schnell Lehrbetriebe genehmigt hätten, führt Kabas aus. Schon nach Abschluss der Pflichtschuljahre, kann eine Pflegelehre angetreten werden. Im vergangenen Jahr stellte Einrichtungsleiter Thomas Lichtscheid das Modell im Poly Rottenmann vor. Lena aus Lassing hat er dort sofort überzeugen können. Seit Anfang November ist sie der erste Lehrling im Pflegeverband Liezen. Lena zur Seite steht ihre Praxisanleiterin Sandra Kara. In der ersten Zeit stehen Kennenlernen der Abläufe, theoretische Grundlagen und praktischer Unterricht an der Puppe am Programm. Ab dem 17.
Lebensjahr dürfen Pflegelehrlinge aktiv am Bewohner arbeiten. „Wir planen das Ganze schon seit einem Jahr, denn wir wollten gut vorbereitet einsteigen“, sagt Lichtscheid. In Gröbming sind noch zwei weitere Stellen für eine Pflegelehre vorgesehen, in Schladming könnten vier Lehrlinge aufgenommen werden. Anfragen seien bereits eingegangen, so Lichtscheid. Neben der Möglichkeit einer Lehre setzt der Pflegeverband auch in Zukunft auf Fachkräfte aus Drittstaaten. 2026 stoßen die ersten zehn Personen aus den Philippinen zum Pflegeverband Liezen.