Zwei Nightraces in Schladming? Skiverband bremst Euphorie

Der Nachtslalom ist Jahr für Jahr ein Highlight im alpinen Skiweltcup. Foto: Martin Huber

Diese Woche wurde von einigen Medien ein mögliches „Night­race-Doppel“ kolportiert. Es gebe Pläne, dass am 26. und 27. Jänner 2021 jeweils ein Nachtslalom stattfindet. Angeblich solle das Rennen von Wengen übernommen werden, zugunsten der Schladminger.
Seit über 20 Jahren verwandelt sich jedes Jahr im Jänner das Planai-Zielstadion in Schladming in einen regelrechten Hexenkessel. Zigtausend Fans befeuern die Sportler, schwingen Fahnen und machen Stimmung – ein weit über die Bezirksgrenzen hinweg einzigartiges Event. Die Stimmung ist unvergleichbar mit anderen Rennen und in Rennläuferkreisen zählt der Bewerb zu den spektakulärsten Skirennen im Weltcup-Zirkus. Das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen und es wird nicht nur aufgrund des Flutlichts die Nacht zum Tag gemacht.
Diese Woche wurde bekannt, dass unter Umständen sogar zwei Nachtslaloms in Schladming stattfinden könnten. „Da ist die FIS über den ÖSV an uns in Schladming herangetreten, dass eventuell der Slalom von Wengen nach Schladming kommen soll – also es gibt dann wahrscheinlich zwei Nachtslaloms“, sagte Hans Grogl, der Chef des Organisationskomitees, zum ORF. Hintergrund der Tatsache sei, dass aufgrund der Pandemie verschiedene Szenarien durchgespielt werden. Nachdem man nicht abschätzen könne, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird, hat die FIS vorsorglich an alle Verbände die Anfrage bezüglich möglicher Übernahmen von zusätzlichen Veranstaltungen gerichtet. Das örtliche Organisationskomitee wurde beauftragt, wie in anderen Orten auch, die Möglichkeiten unverbindlich zu evaluieren. Der ÖSV bremst die Euophorie. Man sehe sich aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung der Covid19-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage eine Stellungnahme abzugeben. „Derzeit liegt der Fokus ganz klar auf dem Saisonauftakt in Sölden und Zürs/Lech“, heißt es aus dem Büro in Innsbruck.
Entscheidung im Oktober
Derzeit werden verschiedene Szenarien durchgespielt. „Unsere Ausgangsstellung ist, dass wir das Event wie jedes Jahr austragen. Ob ein zweites Nightrace stattfindet, hängt nicht zuletzt von den dann geltenden Auflagen ab“, sagt OK-Chef Hans Grogl. Die Idee der FIS sei Speedbewerbe und technische Bewerbe zusammen zu legen, um unter anderem die Reisetätigkeit so gering wie möglich zu halten.
Wie viele Zuseher bzw. ob überhaupt welche erlaubt sein werden, ist derzeit noch nicht absehbar. „Die Entscheidung wird erst bei der FIS-Herbsttagung in Zürich fallen, wie der weitere Fahrplan aussieht“, so Grogl. Es sei ja auch noch nicht klar, wie sich die Pandemie weiterentwickle, da könne man vermutlich im Herbst die Lage schon genauer einschätzen. Der Tourismus würde einem Night­race-Doppel freudig entgegenblicken. „Wenn es klappt wären wir froh. Der Werbefaktor für unsere Region würde sich gleich verdoppeln“, sagt Tourismus-Chef Mathias Schattleitner.

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