Zinsen rauf, bevor es zu spät ist

Fotoquelle: AdobeStock

Zur Überwindung der Finanzkrise wurde vor etwa zehn Jahren die Idee geboren, zehn Prozent der privaten Geldvermögen einzuziehen, um damit die maroden Staaten zu sanieren. Während aber dieses Szenario damals völlig undenkbar erschien, haben wir diesen Zustand jetzt erreicht. Der reale Wert des Geldes auf einem Sparbuch wird in weniger als zwei Jahren ein Zehntel seines Wertes verlieren, während sich die Staaten immer noch kostenlos verschulden können. Geschuldet ist dieser Zustand der Zinspolitik der EZB, die gegen jede volkswirtschaftliche Vernunft immer noch am Nullzins festhält.

Damit wird die Inflation befeuert, was den Wert der Vermögen und natürlich auch der Schulden dahinschmelzen lässt. Zudem führt die Situation aktuell auch zu sinkenden Realeinkommen, da die Bemessung der Lohnsteigerungen auf der Teuerung des vergangenen Jahres beruht. Und selbst von dieser Erhöhung bleibt wegen der kalten Progression der größere Teil dem Staat und nur der kleinere Teil dem Steuerzahler. Allen Sonntagsreden zum Trotz haben wir damit ein massives Problem, das keineswegs nur den Energiepreisen geschuldet ist. Spätestens wenn sich die Löhne der Inflation annähern, kommt eine Teuerungsspirale in Gang, die dann kaum noch zu stoppen ist.

Es ist eines der ältesten volkswirtschaftliche Gesetze, dass es kein „free lunch“ (Gratisessen) gibt. Das ist in der Geschichte noch immer schiefgegangen und wenn nicht der ganze Euro den Bach runtergehen soll, gibt es keine Alternative zu (rasch) steigenden Zinsen.

back-to-top