Wo bleibt der Hausverstand?

Fotoquelle: AdobeStock

An einer Demonstration gegen Rassismus wird inhaltlich kaum jemand etwas auszusetzen haben. Wenn nicht der kleine Schönheitsfehler bestehen würde, dass eigentlich noch eine beschränkte Bewegungsfreiheit in Österreich herrscht. Bei der jüngsten Demo in Wien, wo 50.000 Menschen auf engstem Raum beinahe „ideale“ Ansteckungsbedingungen vorgefunden haben, hat sich für die Einhaltung dieser Vorschriften aber niemand interessiert. Und auch Tage später fühlt sich von der Polizei über die Gesundheitsbehörde bis zu diversen Ministerien schlicht jedermann unzuständig. Das sollte eigentlich zu denken geben.
Denn ganz abgesehen davon, ob man die geltenden Vorschriften für sinnvoll hält, ist es für einen Rechtsstaat unabdingbar, die Einhaltung von Regeln zumindest in Ansätzen auch zu kontrollieren. Wenn sich verbotenerweise 50.000 Menschen zusammenrotten, dann mag das überraschend gewesen sein, und es wäre wohl auch fahrlässig und eskalierend gewesen, hätte die Polizei bei der Demonstration eingegriffen. Aber wenn nicht einmal bei der Manöverkritik im Nachhinein irgendwer einen Funken Unrechtsbewusstsein entwickelt, dann droht der Staat schlicht seine Autorität zu verlieren.
Immerhin werden nach wie vor Sportvereine, Kulturschaffende, Feuerwehren und alle möglichen anderen Betriebe und Organisationen nachhaltig auf verschiedenste Weise wirtschaftlich behindert. Das ist für die Betroffenen nicht nur existenzbedrohend, sondern angesichts der jüngsten Bilder schlicht unverständlich. Entweder hat man Regeln oder eben nicht, aber was jetzt passiert, ist gegen jede Vernunft. Jeder mit einem Funken Hausverstand sieht das!

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