Viel rascher zu einer hautärztlichen Hilfe

Präsentation in Liezen: 14 bis 15 Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin können in der Projektphase mitmachen. Foto: Martin Huber

Bis zu 30 Prozent der Hausarztbesuche haben mit Hautproblemen zu tun, von Ausschlägen über Wunden bis zu Besorgnis erregenden Hautveränderungen, die Krebs befürchten lassen. Bis es zu einer verlässlichen hautärztlichen Diagnose kommt, kann es aber dauern. Es gibt einfach nicht genug niedergelassene Hautärzte dafür, im Bezirk Liezen sind es nur drei. Auch die Zahl der Krankenhäuser mit dermatologischen Abteilungen und Ambulanzen ist begrenzt.
Dank des Projekts Teledermatologie in der Steiermark soll das nun anders werden. Dabei erstellt der Hausarzt eine Erstdiagnose. Diese Verdachtsdiagnose, eine detaillierte Fragestellung und professionelle Bilder werden über ein sicheres Portal zu den beteiligten Hautärzten geschickt. Die Antwort erfolgt innerhalb von 48 Stunden und wird vom Hausarzt an den Patienten weitergegeben. Lange Wege und Wartezeiten bleiben dadurch erspart. Finanziert wird das Projekt über den Gesundheitsfonds Steiermark und die Steiermärkische Gebietskrankenkasse. Entwickelt haben es PD Dr. Edith Arzberger und Univ.-Prof. Dr. Rainer Hofmann-Wellenhof als dermatologische Experten von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Universität Graz, mit Unterstützung von e-derm-consult GmbH. Koordiniert wird es von der Ärztekammer für Steiermark. „Telemedizin ist sinnvoll, wenn sie den Bedürfnissen der Ärzte und Patienten gerecht wird und echte Verbesserungen bringt“, streut der Vizepräsident der Ärztekammer für Steiermark und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin, Prof.Dr. Dietmar Bayer, dem Projekt Rosen.
Furore, auch internationale, hat dieses Teledermatologie-Projekt bereits im Vorfeld gemacht. Arzberger konnte es bei einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Teledermatologie und bei der Jahrestagung des Berufsverbandes Österreichischer Dermatologen vorstellen. Angelegt ist das Projekt auf zwei Jahre. Dabei wird es auch streng evaluiert. Gemessen werden die Inanspruchnahme, die Zufriedenheit der beteiligten Patienten, aber natürlich auch der Ärzte. Weiters wird untersucht, wie groß die Zeitersparnis ist und wie sehr die Patiententransporte sowie Ambulanzbesuche reduziert werden können.
Wenn die Erwartungen sich erfüllen, soll dieses „Pionierprojekt für Österreich“, wie es Arzberger nennt, dann in den Regelbetrieb, und das nicht nur in Liezen, gehen.

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