Uns gehen die Mitarbeiter aus

Bildquelle: APA/Senoplast

Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll es Änderungen bei der Arbeitslosenversicherung geben. Die Probleme sind gemeinhin bekannt, die Kasse ist defizitär, die Betriebe finden keine Mitarbeiter und wer arbeitslos ist, findet trotzdem oft keinen neuen Job. Eigentlich eine unlogische Situation, aber die Arbeitskräfte, die gesucht werden, gibt es am Markt oft nicht oder sie sind räumlich zu weit weg. Und allein mit einer Verschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen wird man dieses Ungleichgewicht nicht lösen können. Der Beginn der Misere liegt freilich schon vor dem eigentlichen Arbeitsantritt. Einerseits gibt es viele Menschen, die aufgrund eines schlechten Bildungsniveaus und fehlender Ausbildung nur für Hilfstätigkeiten geeignet sind, die in der modernen Welt aber immer weniger gefragt sind. Und andererseits machen viele Menschen Ausbildungen, die am Arbeitsmarkt nicht gefragt sind, während etwa Handwerker und Techniker zu Tausenden gesucht werden, aber einfach nicht da sind.

Diese Ausbildungen am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei sind das größte Problem, können aber nicht durch Gesetze geregelt werden. Dass es auch zahlreiche andere Baustellen gibt, etwa die Altersteilzeit, das beliebte „Stempeln“ oder die viel zu hohen Lohnnebenkosten, kann man in Angriff nehmen. Das Grundproblem wird aber bleiben, nämlich dass es von Tag zu Tag schwieriger wird, offene Stellen zu besetzen. Das verringert den Wohlstand des ganzen Landes und ist aktuell eines der schwerwiegendsten Probleme der österreichischen Volkswirtschaft.

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