Touristen stürmten Ausseerland

Das Idyll am Grundlsee wollten vergangene Woche zu viele Badegäste genießen.

Am Dienstag und Samstag letzter Woche wurde das Ausseerland regelrecht von Badegästen überschwemmt. Die Folge: Ein enormes Verkehrsaufkommen und keine freien Parkplätze.
Scherengitter, auf denen eine Tafel mit der dringenden Botschaft „Alle Parkplätze besetzt“ prangt, waren das Ergebnis mehrerer Faktoren, die vergangene Woche auf das Ausseerland eingewirkt haben. Zum einen präsentierte ein ansonsten verregneter Sommer heiße Temperaturen und einen strahlend blauen Himmel. Zum anderen hat die starke Werbung für den Österreich-Urlaub das ihre getan. Wenn dann auch noch ein Corona-Cluster in St. Wolfgang viele Tagesgäste zum Ausweichen bringt, kann es passieren, dass das Ausseerland zwischenzeitlich dem Markus-Platz in Venedig gleicht. So war es zumindest am Dienstag und Samstag vergangener Woche.
Diese Situation hat es zuvor noch nicht gegeben: In Grundlsee wurden beim Kreisverkehr in Gößl und bei der Seeklause Sche­rengitter platziert, die darauf aufmerksam machen sollten, dass keine Parkplätze mehr verfügbar waren. Alleine am Dienstag vergangener Woche wurden knapp 70 Strafzettel wegen Falschparkens ausgestellt. Verzweifelte Badegäste, die keinen Platz fanden, ließen ihr Fahrzeug einfach „irgendwo“ stehen, was zur Folge hatte, dass die Fahrbahn teils blockiert war. Auch viele Anrainer sahen sich gezwungen, ihre Gärten und Einfahrten abzusperren, um ihren Privatgrund vor Falschparkern zu schützen.
„Die Ankündigung, dass es am Wochenende zu viel werden könnte, hat sich bewährt. Einen totalen Verkehrskollaps konnten wir nur abwenden, weil viele Gäste mit dem öffentlichen Verkehr angereist sind. In der Zukunft müssen wir die Kommunikation so gestalten, dass die Nachrichten bis zum Badegast durchdringen, um solche Spitzentage zu entschärfen“, sagt Grundlsees Bürgermeister Franz Steinegger. Auch in Altaussee war das Verkehrsaufkommen deutlich höher als sonst: „Wir hatten die Situation relativ gut im Griff. Unsere Parkplatzeinweiser haben einen guten Job gemacht und der Wiesenparkplatz, den wir schon seit Beginn der Saison haben, hat sich sehr bewährt. Bekannte Brennpunkte waren Fischerndorf und Seeklause. Da kämpfen wir immer noch immer mit dem Parkplatzproblem. Wir haben zwar versucht, die Situation mit temporären Fahrverboten zu entschärfen, was jedoch nur teilweise gelungen ist“, sagt Altaussees Bürgermeister Gerald Loitzl.

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