Die Irdninger Tenniscracks bewiesen Nerven aus Stahl und jubelten nach einem 5:4-Sieg gegen Mauthausen über den vierten österreichischen Meistertitel in fünf Jahren.
An Dramatik nicht zu überbieten war das in Klagenfurt stattgefundene Finale um den österreichischen Tennis-Mannschaftsmeistertitel zwischen Titelverteidiger ATV Irdning und dem vorjährigen Vizemeister Mauthausen. Die Irdninger Tenniscracks besiegten im Semifinale den WAC mit 5:3 und die Oberösterreicher zogen mit einem klaren 6:2-Erfolg gegen Radstadt in das Endspiel ein. In einem völlig ausgeglichenen Finalduell stand es nach den Singlepartien 3:3. Sebastian Ofner, Filip Misolic und Julian Lenz holten die Punkte für das Team von Mannschaftsführer Erich Reisinger. So mussten die Doppel entscheiden – und was sich hier abspielte, ist kaum zu beschreiben. Lucas Miedler und Jürgen Melzer gewannen knapp in zwei Sätzen, doch das Einserdoppel Dennis Novak/Sebastian Ofner verlor sein Match überraschend und so lastete die Entscheidung auf den Schultern von Peter Gojowcyk und Julius Lenz. Die zwei deutschen Spieler in Diensten des ATV Irdning lagen bereits mit 6:7, 7:6 und 5:9 im Champions Tiebrak so gut wie aussichtslos zurück. Sie zeigten in der Folge aber Nerven aus Stahl und wehrten nicht weniger als vier Matchbälle ab. Am Ende verwertete das Duo Gojowcyk/Lenz den zweiten Matchball und sicherte ATV Irdning damit den vierten österreichischen Tennis-Mannschafts-Meistertitel. „Wir waren ganz knapp dran, das Spiel zu verlieren“, sagt Irdnings Teamkapitän Erich Reisinger. „Bei 5:9 im Match Tiebreak habe ich schon fast nicht mehr daran geglaubt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, und mit Unterstützung des Gegners, der zwei Auflagen beim Matchball vergeben hat, haben wir es noch gedreht. Das hat es so noch nie gegeben. Die Nerven sind blank gelegen.“
Nach dem 6:7, 7:6 und 12:10-Erfolg brachen alle Dämme: „Das war gewaltig, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Es gab nur mehr Jubel“, so Reisinger, der aber auch Mauthausen Respekt für den packenden Finalkampf zollte. Auch Irdnings Sektionsleiter Christian Ruhdorfer und der sportliche Leiter Alexander Jagersberger konnten die Aufholjagd kaum fassen: „Nervenaufreibender hätte das Zusehen nicht sein können. Dass Peter und Julian diesen Rückstand noch drehen konnten, ist einfach unglaublich. Nach der knappen 4:5-Niederlage gegen Mauthausen vor zwei Jahren freut es uns umso mehr, dass die Mannschaft nun das Glück auf ihrer Seite hatte.“ Eine große Meisterfeier gab es nicht, denn die meisten Spieler reisten zu den diversen Turnieren auf der ganzen Welt weiter. Mannschaftsführer Erich Reisinger versprach das nachzuholen. Der Gröbminger Unternehmer hat auch gute Nachrichten für alle Tennisfans in der Obersteiermark: „Wir sind Irdninger und werden somit unsere Heimspiele im nächsten Jahr wieder in Irdning austragen.“
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