In den letzten Wochen ist ein Grundstückskauf über die Bühne gegangen, der eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich gezogen hat. Handelt es sich dabei doch um einen Teil der Fischerer-Felder, jenem Ort, an dem das Altausseer Bierzelt Jahr für Jahr stattfindet. Entgegen einiger Mutmaßungen, dass das Bierzelt nun umziehen muss oder gar nicht mehr stattfinden wird, geben Bierzelt- und Gemeindeleitung Entwarnung.
Den Stein ins Rollen gebracht hat bei einem Bürgermeisterstammtisch im Amtshaus der Gemeinde Altaussee, bei der rund 50 Interessierte, darunter auch Dr. Rainer Hilbrand vom ARF, der diese Meldung zuerst publizierte, anwesend waren, Bierzeltchef Werner Fischer. Dieser stellte die Frage, ob die Gemeindeleitung von einem Verkauf eines Teils der Fischerer-Felder wisse. Bgm. Gerald Loitzl verneinte dies und setzte sich umgehend mit dem heimischen Maklerbüro in Verbindung. „Ich habe bei diesem Gespräch erfahren, dass der Grundstückskauf schon über die Bühne wäre. Somit war auch ein Gespräch mit dem bisherigen Eigentümer obsolet“, erklärte Bgm. Gerald Loitzl, der dann umgehend Kontakt zum neuen Eigentümer suchte. „Noch haben wir keinen Vertrag, aber die mündliche Zusicherung, dass alles so bleibt wie es ist“, wie Loitzl festhielt.
Verkauf länger bekannt
Bierzeltchef Werner Fischer hat von diesem Grundstückskauf, der übrigens 16.000 Quadratmeter und nicht – wie in anderen Medien kolportiert – 24.000 Quadratmeter umfasst, schon im heurigen Herbst gehört und wurde vom nunmehrigen Eigentümer darüber informiert. „Nur ist dann monatelang nichts passiert und somit habe ich beim Bürgermeisterstammtisch die Gelegenheit beim Schopf gepackt, um aus erster Hand zu erfahren, was auf den Fischerer-Feldern passiert“, so Fischer, der als Bierzeltchef nur noch das nächste Jahr zur Verfügung steht. „Das Altausseer Bierzelt hat erst im Oktober eine Halle mit 25 mal 50 Metern auf Salinengrund beziehen dürfen, wo nun die nächsten 40 Jahre sämtliche Bierzelt-Gerätschaften gelagert werden können. Die Salinen Austria waren bei diesem Projekt für die nächste Generation ungemein entgegenkommend“, so Fischer in Hinblick auf Weitblick.
Viele Gerüchte
Der Investor will derzeit noch nicht genannt werden. Franz Meran, der in einigen Medienberichten als Käufer kolportiert wurde, ist es übrigens nicht. Jedoch stellte der neue Eigentümer in Aussicht, dass kurz nach dem Jahreswechsel ein Gespräch mit der Gemeinde- und Bierzeltleitung erfolgt, bei der auch über einen längerfristigen Pachtvertrag für das Bierzelt gesprochen wird. „Leider ist es mir aufgrund des Arbeitspensums unmöglich, vorher einen Termin wahrzunehmen, auch wenn ich weiß, dass in dieser Sache Klarheit herrschen muss“, so der neue Eigentümer bei einer telefonischen Anfrage.
„Uns hat er gesagt, dass wir uns über das Bierzelt 2020 keine Gedanken machen müssen“, wie Werner Fischer dazu festhielt und sämtlichen Gerüchten rund um einen Umzug oder gar eine Einstellung des beliebten Festes eine ordentliche Absage erteilte: „Alles Blödsinn!“
Apropos Blödsinn: Entgegen anderslautender Berichte wurde vom ehemaligen Eigentümer das Fischrecht (Fischhube) nicht mitverkauft. Die Fischhuben-Eigentümer haben untereinander einen Vertrag geschlossen, dass bei einem etwaigen Verkauf den Kollegen ein Vorkaufsrecht eingeräumt wurde. „Uns wurde noch nichts angeboten“, so ein Insider.
Nun genießen die Fischerer-Felder mit dem „Naturschutzgebiet Altausseer See“ und „Natura 2000“ zwar gleich einen doppelten Schutz, wie schnell dieser jedoch ausgehebelt werden kann, hat die Vergangenheit gezeigt. „Zurücklehnen werden wir uns sicherlich nicht. Es liegt an uns, dass wir die Durchführung des Altausseer Bierzeltes langfristig absichern und mit dem neuen Eigentümer ein gutes Verhältnis anstreben“, wie Werner Fischer sagte. Über die Idee, dass die Feuerwehr Altaussee das Grundstück ja hätte kaufen können, kann Bierzeltchef Fischer nur schmunzeln: „Erstens bin ich nur ein kleines Rädchen in dem ganzen Spiel, zweitens bin ich nicht mehr Kommandant und drittens ist es nicht Aufgabe der Feuerwehr, ein so teures Grundstück zu kaufen“, wie er abschließend betonte. Der kolportierte Kaufpreis lag bei weit über einer Million Euro. Das kann selbst eine FF Altaussee nicht mehr rechtfertigen.
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