Unter dem Motto „Energiekristall“ startet am Dach der Steiermark und Oberösterreich – dem Dachstein – die höchstgelegene Baustelle Österreichs. In den kommenden Monaten wird die Bergstation der Gletscherbahn sowohl innen als auch außen umgebaut.
Neben Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Bürgermeister Ernst Fischbacher aus Ramsau und Vizebürgermeister Bernhard Moser aus Obertraun konnte Planai-Geschäftsführer Georg Bliem auch Vertreter aus der Wirtschaft sowie der planenden und bauausführenden Firmen zum Kick-Off am Dachstein begrüßen. Die Idee, eine Seilbahn zu errichten, gab es bereits in den 30er-Jahren, in den 60ern hat das Projekt dann Form angenommen, 1969 ging die Bergstation in Betrieb. Die Arbeiten dazumal waren mehr als aufwendig, die Arbeiter gingen täglich zu Fuß auf den Dachstein. Rund 3,4 Tonnen Dynamit mussten für Sprengungen auf den Berg gekarrt werden, 92 Tonnen Stahl wurden für die Errichtung verbaut. Diese Stahlkonstruktion bietet auch für den jetzigen Umbau das Fundament. „Nach über 54 Jahren wird es Zeit, die Station nach den heutigen Qualitätsniveaus, insbesondere mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit umzubauen“, erklärt Bliem. Er beschreibt das Großprojekt als Meilenstein in der Geschichte des Dachsteins. Für Projektleiter Reinfried Prugger bedeutet der Umbau alles andere als Alltagsarbeit: „Eine Baustelle in dieser Größenordnung und in dieser Höhenlage ist für uns alle eine große Herausforderung. Hier bedarf es Mut, es anzugehen und das Projekt umzusetzen, Können, vor allem was die Logistik betrifft, und Demut, denn gegen das Wetter kommen wir beispielsweise nicht an.“ Der Zeitplan sieht vor, das Gebäude heuer noch „unter Dach“ zu bekommen, die Fertigstellung ist mit Frühjahr 2024 geplant. Das Material für den Umbau wird mit der Gondel auf den Berg gebracht. „Wir benötigen nur wenige Hubschrauberflüge – diese hauptsächlich zum Fundamentieren – in der heißen Phase hängt dann alles am Seil“, so Bliem. Die Investitionssumme beträgt in Summe ca. 14 Millionen Euro.
Barbara Eibinger-Miedl beschreibt den Dachstein als Kraft- und Sehnsuchtsort der Menschen. Die Gestaltung der neuen Bergstation brauche vor allem Umsichtigkeit und Fingerspitzengefühl. „Ich bin überzeugt, dass unserer touristischer Attraktionspunkt noch attraktiver werden wird. Wir machen mit dem Umbau einen großen Schritt nach vorne“, zeigt sich Eibinger-Miedl erfreut. Als Glücksbringer, vor allem für eine unfallfreie Bauzeit, überreichte sie Georg Bliem und Reinfried Prugger den Heiligen Josef, Schutzpatron der Handwerker.
Fokus Nachhaltigkeit
Ein besonderer Fokus beim Umbau liegt auf einer Photovoltaik-Verkleidung an der Ost-, West- und Südseite. Insgesamt werden 338 Module mit einer Fläche von 633 Quadratmetern verbaut. Mit einer Maximalleistung von 125 kWp und einer zu erwartenden Jahresleistung von etwa 100.000 kWh/J wird es möglich sein, bis zu 80 Prozent der benötigten Energie für die Bergstation selbst zu erzeugen. Nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren der Dachstein-Bergstation erwartet die Besucher eine Fülle an Neuerungen. Das Restaurant verfügt über verschiedene Bereiche und beeindruckt mit einem 280-Grad-Blick. Mit mehr als 220 Sitzplätzen bietet es ausreichend Platz für Gäste. Der Einsatz von Naturmaterialien wie Loden, Stein und Holz steht bei der Innengestaltung im Vordergrund. Für das Sonnenaufgangsfrühstück und das Sonnenuntergangs-Fondue entsteht ein separater, abtrennbarer Buffetbereich mit Schauküche. Darüber hinaus wird ein Restaurantkonzept mit Bedienung umgesetzt, um den Gästen ein erstklassiges kulinarisches Erlebnis zu bieten.
In der obersten Ebene des Gebäudes entsteht eine neue Lounge, die dank ihrer Lage einen beeindruckenden Blick auf die imposanten Südwände des Dachsteins bietet. Das moderne, hochalpine Design schafft eine Umgebung, in der Gäste kleine Snacks und Getränke im Innenbereich oder auf der Außenterrasse genießen können. Zusätzlich wird es einen Mehrzweckraum für Seminare, Incentives oder Events geben. In Planung ist auch ein eigener Dachstein-Shop, die Kollektionen dazu werden bereits entwickelt, verrät Bliem.
Neu: „Die Himmelsleiter“
Bereits jetzt begeistern Attraktionen wie Sky-Walk, Hängebrücke, Treppe ins Nichts und Eispalast die Gäste am Dachsteingletscher. Im Zuge des Umbaus ist ein weiteres Publikumsprojekt mit dem Arbeitstitel „Die Himmelsleiter“ geplant. Das Pendant zur „Treppe ins Nichts“ befindet sich auf der Außenterrasse, welche am Dach der Bergstation entsteht.
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