Spielerschutz

Bildquelle: cdn.salzburg.com

Nach einer etwas fragwürdigen Hausdurchsuchung, unzähliger politischer Anschüttungen und jeder Menge schlechter Presse reicht es dem Novomatic-Konzern offensichtlich. Das größte europäische Glücksspielunternehmen mit über 3000 Mitarbeitern in Österreich verkauft seinen Anteil an den Casinos Austria an die tschechische Sazka-Gruppe, die damit höchstwahrscheinlich Mehrheitseigentümer wird. Und Novomatic ist eine Beteiligung losgeworden, die von Anfang an wenig Freude bereitete.
Die bestehenden Aktionäre haben zwar ein Aufgriffsrecht im Verhältnis ihrer Beteiligung, aber erstens hat auch die Sazka-Gruppe dieses Recht und zweitens war die Staatsholding Öbag schon in der Vergangenheit nicht gewillt oder in der Lage, bei den Verkäufen der österreichischen Aktionäre mitzuziehen. Man kann sich den Katzenjammer jetzt schon vorstellen: die potentielle Wertsteigerung der Beteiligung, die Angst vor dem ausländischen Eigentümer, da müsste der Staat doch unbedingt seinen Anteil aufstocken.
Die Geschichte lehrt uns, dass diese Denke völlig falsch ist. Überall, wo der Staat in Unternehmen (zu viel) Mitsprache hat oder hatte, wird es erfahrungsgemäß unwirtschaftlich und korrupt. Und am Ende des Tages hat man dann entweder einen Dauersubventionsempfänger oder einen Insolvenzfall. Es wäre also eine vortreffliche Gelegenheit, dass sich die Republik ganz aus den Casinos zurückzieht, wo sie ohnehin nichts verloren hat. Dann könnte sie ernsthaften Spielerschutz betreiben, anstatt Posten zu besetzen.

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