So wird‘s nicht gehen

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Nach einem unendlichen Streit hat man sich auf das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz geeinigt. Mit seiner Hilfe sollen wir bis 2030 im Jahresschnitt unseren elektrischen Energieverbrauch aus nachhaltigen Quellen decken können. Der Ausbau der Wind-, Sonnen- und Wasserkraft müsste dazu freilich massiv beschleunigt werden, was angesichts der österreichischen Verfahrensdauern und auch der hohen Kosten aber wenig wahrscheinlich ist. Viel mehr hat es den Anschein, die EU und Österreich setzen sich wieder einmal hehre Ziele, die von vornherein nicht erreichbar sind.

Immerhin werden die benötigten Förderungen die Energiepreise massiv steigen lassen. Wenn aber die Kleinverdiener nur einen geringen Beitrag leisten und die Industrie aus Wettbewerbsgründen auch nicht viel zahlt, stellt sich vorderhand schon mal die Frage, woher das Geld kommen soll. Und selbst wenn diese Frage gelöst würde, haben wir bis 2030 neun Jahre Zeit. Leider lehrt uns die Erfahrung, dass nicht einmal ein Genehmigungsverfahren für ein größeres Projekt in Österreich in neun Jahren erledigt ist. Und gebaut soll ja auch noch werden.

Zudem bleiben einige ganz zentrale Punkte für die Energiewende ohnehin ausgespart: Denn wenn man wirklich massiv auf Sonnen- und Windenergie setzt, braucht man erstens viel leistungsfähigere Netze und zweitens ausreichend Reservekapazitäten. Dafür kommen in Österreich praktisch nur Gas- oder Speicherkraftwerke in Frage, was in der Vergangenheit ebenso konsequent verhindert wurde wie ein vernünftiger Netzausbau. Wenn diese Fragen ungelöst bleiben, wird‘s nicht gehen.

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