Schloss Trautenfels: Gute Besucherzahlen trotz Einschränkungen

Atemberaubendes Panorama: Das Schloss Trautenfels thront in erhöhter Lage, dahinter der Grimming. Foto: Christoph Huber

Auch im Corona-Jahr ist das Interesse der Besucher ungebrochen: Im Juli verzeichnete das Museum Schloss Trautenfels knapp ebenso viele Gäste wie im Vorjahr.
Seit 1. Juli 2020 sind wieder alle Häuser und Museen des Universalmuseums Joanneum geöffnet, nachdem diese Corona-bedingt von Mitte März bis Ende Juni 2020 schließen mussten. Das Resümee nach dem ersten Monat fiel sehr erfreulich aus: Mit über 70.000 Besuchen lag die Auslastung trotz bestehender Corona-Maßnahmen, eingeschränkter Gruppen-Reisen und weniger Touristen vor allem in den Städten im Vergleich zum Juli des Vorjahres bei 98 Prozent. Die Erwartungen übertroffen hat auch das neue Jahresticket, das den Besuch aller 19 Museen des Joanneums für zwölf Monate ermöglicht. Mehr als 3500 verkaufte Jahrestickets im ersten Monat zeigen das große Interesse an den vielfältigen Ausstellungen.
Zu den Abteilungen des Universalmuseums Joanneum zählt auch das Museum Schloss Trautenfels. Erfreulich: Ebenso im Bezirk Liezen ist das Interesse an musealen Ausstellungen groß. „Im Juli des Vorjahres konnten wir 4500 Besucher verzeichnen. Trotz der stark eingeschränkten Gruppenreisen schaffen wir es auch heuer diese Besucherzahlen knapp zu erreichen“, freut sich Leiterin Katharina Krenn. Die Sonderausstellungen auf Trautenfels wechseln im Zwei-Jahres-Takt. „Ein Rhythmus, der sich bewährt hat“, sagt Krenn. Aktuell ist die Ausstellung „Gipfelstürmen! Steirische Expeditionen zum Dach der Welt“ zu sehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Höhepunkt der steirischen Alpingeschichte: Vor 40 Jahren standen die ersten Österreicher auf dem höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest. Robert Schauer aus Graz war mit Wolfgang Nairz und Horst Bergmann aus Innsbruck unter den ersten Österreichern, die am 3. Mai 1978 das „Dach der Welt“ erstiegen. Im Zuge der Sonderausstellung können Besucher diese Besteigung auch virtuell erleben. Mittels VR-Brille beginnt die Virtual-Reality-Expedition am Basislager auf 5300 Metern. Das Tempo für den Aufstieg entlang der Südroute ist frei wählbar. Sich Zeit zu lassen, ist jedoch durchaus empfehlenswert. Schließlich werden die einzelnen Etappen in beeindruckenden 360-Grad-Impressionen dargestellt. Vom Lager 5, dem so genannten Balkony auf 8400 Metern, geht es schließlich zum Gipfel in den „Thronraum der Götter“. Um diesen virtuellen Aufstieg trotz Corona-Maßnahmen zu ermöglichen, wird die VR-Brille nach jeder Anwendung desinfiziert. Zusätzlich „empfehlen wir beim Ausstellungsbesuch einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, bei Führungen ist ein solcher Pflicht“, so Krenn. Neben aufgestellten Hygienesäulen zur Handdesinfektion und regelmäßig durchgeführter Flächendesinfektion wurden zahlreiche „hand-ons“ außer Betrieb genommen, wie etwa die Einhandhörer zum Abhören von Interviews oder Tonbeispielen.
Andere Highlights sind durch entsprechende Schutzmaßnahmen und ständige personelle Betreuung trotzdem zugänglich. So wie die 3D-Brillen im Landschaftsmuseum. Die dort zu sehende Dauerausstellung erzählt von der Entstehung des Ennstals, Paltentals und des Ausseerlandes und macht sich dabei auch die Computersimulation zunutze. „Das Ennstal erhält den vorerst letzten Schliff“ stellt die Modellierung des Ennstales seit der letzten Vergletscherung dar und der 3-D-Überflug „Vom Weltall zum Grimming“ veranschaulicht die Struktur und Dimension dieses imposanten Kalkberges.
Um auch Kinder und Jugendliche für Museumsbesuche zu begeistern, ist der Eintritt bis 15 Jahren in allen Abteilungen des Joanneums, somit auch im Museum Schloss Trautenfels, frei. Speziell für Kinder konzipierte Vermittlungsprogramme, wie die „Expeditionskarte für Gipfelstürmer“ oder „Mit Emil durch das Landschaftsmuseum“, liegen an der Kassa auf und können von Familien selbstständig erarbeitet werden.

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