Die Übernahme durch die Imlauer Hotel- und Restaurantkette bringt Veränderungen für das Traditionshaus Schloss Pichlarn. Die Kooperationen sollen regionaler, die Lebensmittel Bio und die Energieversorgung grün werden.
Seit Jahresbeginn ist das 5-Sterne-Resort Teil der Imlauer Hotel- und Restaurantgruppe. Mit diesem Schritt ergänzt das eigentümergeführte Unternehmen seine städtischen Standorte in Salzburg und Wien durch ein Landhotel in der Obersteiermark. „Die Stadthotellerie ist sehr stark von der Corona-Krise getroffen worden und hat sicher noch ein halbes Jahr daran zu knabbern. Ein Licht am Ende des Tunnels ist noch nicht zu sehen. Das hat auch bei uns ein Umdenken bewirkt“, sagt Georg Imlauer. Denn im Gegensatz zur Stadthotellerie sei die Landhotellerie verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen, so der Hotel- und Restaurantgruppenchef. „Ein Erholungsurlaub, um die Batterien wieder aufzuladen, wird immer gemacht“, betont Georg Imlauer, der sich in Schloss Pichlarn verliebt hat, wie er selbst sagt. Ein wenig nachgebessert wurde seit der Übernahme trotzdem. Die Zeit des letzten Lockdowns wurde genutzt, um die Restaurants mit Vollholzböden auszustatten. „So holen wir die Natur auch in die Innenräume“, sagt Georg Imlauer. Die neu angelegte Restaurant-Terrasse ist nun wetterfest, wozu sie mit einer 400 Quadratmeter großen Markise überdacht wurde. Auch in den Hotelbetrieb wurde kräftig investiert. Für puren Wohlfühlfaktor sorgen 15 zusätzliche Zimmer, die vom Salzburger Hotelausstatter Voglauer eingerichtet wurden. Erweitert wurden auch die Ruheräume und die Saunalandschaft im Wellnessbereich sowie die Liegewiese im Außenbereich.
Versorgung mit grüner Energie
Bislang wurde knapp eine Million Euro in die Neuerungen auf Schloss Pichlarn investiert. Vier bis fünf Millionen sollen folgen, die vor allem in die Ökologisierung des Hotels fließen werden. Schließlich will die Imlauer-Gruppe das 5-Sterne-Resort Schritt für Schritt in ein klimaneutrales Biohotel verwandeln. Dazu soll sich der Hotelbetrieb künftig mit eigenem Strom versorgen und energieautark werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine 300-KW-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Tennishalle in Planung. Die gewonnene Energie soll unter anderem für Luftwärmepumpen und die Ladestation für E-Autos verwendet werden. Eine Kooperation mit einem heimischen Autohändler gibt es bereits. In diesem Sommer steht ein E-Cabrio von BMW Knauss Hotelgästen zur Verfügung. Im Winter setzt man in Pichlarn auf E-Allradautos. „Es gibt eine junge Generation an Hotelgästen, die auf Umwelt- und Ressourcenschonung fokussiert ist und großen Wert darauf legt, wie das Hotel in diesen Punkten agiert“, sagt Georg Imlauer. Auch in der Beschaffung von Lebensmittel soll der ökologische Fußabdruck gesenkt werden. Ende Juli werden 250 Hühner ihr neues Zuhause auf Pichlarn beziehen und die Gäste künftig mit Bio-Eiern versorgen. Auch Obst, Gemüse, Kräuter und Salat soll auf Pichlarn angebaut werden. Dazu wurden 30 Obstbäume auf dem 68 Hektar großen Areal gepflanzt, 30 weitere sollen folgen. Gleich im Anschluss an die Tennishalle wurde ein Folienhaus errichtet, das die Restaurants mit frischem Gemüse versorgen wird. Dieselbe Aufgabe übernimmt auch der Schlosspark, der zu einem „Naschgarten“ umfunktioniert wird.
Lindenkirtag im Oktober
Neben Nachhaltigkeit spielt auch das Erleben von Ursprünglichkeit eine große Rolle im Tourismus. Die Imlauer-Gruppe will Hotelgästen ab sofort die Möglichkeit bieten, in regionale Kultur einzutauchen und authentische Sinneseindrücke zu gewinnen. Dazu wird auch der traditionelle Lindenkirtag auf 1. bis 3. Oktober verlegt. Die Highlights: „Aufsteirern“ am Samstagabend und eine Erntedankfeier mit heimischen Vereinen und der Marktmusikkapelle Irdning am Sonntag. Erstmals findet auch ein Adventmarkt auf Pichlarn statt. Besucher erwartet regionales Kunsthandwerk, Brauchtum, Musik und natürlich Kulinarisches.
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