Schlimmer geht‘s nimmer

Fotoquelle: Puls24

Nachdem Hans Peter Doskozil zwei Tage lang in allen Medien die zukünftige Aufstellung der SPÖ erläutert hat, ist jetzt plötzlich alles anders. Angeblich wurden die Stimmen der beiden Kontrahenten vertauscht, jetzt ist Andreas Babler Parteivorsitzender und Dos­kozil zieht sich wieder ins Burgenland zurück. Was da als kleine Verwechslung heruntergespielt wird, ist freilich so ziemlich das Peinlichste, was sich je in dieser Republik abgespielt hat und wird auch noch ein Nachspiel haben. Immerhin steht auch die Frage im Raum, inwieweit der ersten Mitgliederbefragung zu glauben ist, wo das Ergebnis ja auch sehr knapp war. Und die Schuld an dem falschen Ergebnis dem Eintragen in eine Liste zu geben, greift wohl viel zu kurz. Alle Delegierten, die Stimmen ausgezählt haben, machen das ja nicht zum ersten Mal. Sie haben viel Erfahrung und politisches Interesse und wer auch nur 50 Stimmen ausgezählt hat, kennt mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit das Ergebnis.

Warum all diese Delegierten am Parteitag geschwiegen haben, ist ein Rätsel, das noch aufgelöst werden muss. Wer mehr Babler-Stimmen gezählt hat und den Doskozil-Sieg ungefragt und unkontrolliert hinnimmt, der tut das entweder aus Dummheit oder aus Feigheit. Oder, im schlimmsten aber keinesfalls ausgeschlossenen Fall, mit Absicht. Eine Aufklärung der Vorgänge wäre jedenfalls der erste Schritt, denn was diese Vorfälle an Misstrauen in der Partei schüren, ist eine neue Dimension.

back-to-top