Postbus setzt auf Elektromobilität

Elektromotorbetriebene Busse könnten im Bezirk Liezen schon bald keine Seltenheit mehr sein. Aktuell läuft eine Testphase. Foto: ÖBB/Roland Schretthauser

Die ÖBB testen einen E-Bus auf seine Alltagstauglichkeit im ländlichen Raum. Erfahrungswerte, die bei Fahrten auf der Pyhrnstrecke sowie im Raum Gesäuse, Schladming, Stainach und Liezen gesammelt werden, bilden die Grundlage für einen künftigen Einsatz.
Mit 2300 Fahrzeugen bringt der Postbus zirka 210 Mill. Fahrgäste an ihr Ziel. Die Busse sind täglich in rund 1800 Gemeinden unterwegs und sorgen damit für öffentliche Verbindungen im ländlichen Raum. Bereits seit Jahren setze man vermehrt auf alternative Antriebsmöglichkeiten, informiert die ÖBB in einer aktuellen Pressemitteilung. „Wir hoffen, neben unserem E-Citybus in Judenburg bald auch E-Busse im Regelbetrieb in der Steiermark einsetzen zu können“, so ÖBB-Postbus Vorständin Silvia Kaupa-Götzl. Dazu wurde der dreitürige E-Bus „GX337-E“ der Marke Iveco auf die obersteirischen Straßen geschickt. Fazit: Der zwölf Meter lange Bus eignet sich für den Einsatz im ländlichen Raum. Auch die vom Hersteller angegebene Reichweite von bis zu 300 km habe sich in den Tagesstrecken trotz vieler Steigungen und unter erschwerten Bedingungen, wie Kälte und einer Heizung im Dauerbetrieb, bestätigt, heißt es von Seiten der ÖBB.
Gute Alternative zum Dieselbus
Getestet wurde auf der Pyhrnstrecke und im Gesäuse. In den nächsten Tagen will man einen E-Bus auch im Raum Stainach, Schlad­ming und Liezen auf die Straße schicken. Dabei sollen durch winterliche Fahrbedingungen weitere wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt werden, um künftig vermehrt den Elektroantrieb in den Fuhrpark zu integrieren. Schließlich stellen batteriebetriebene E-Busse eine gute Alternative zu herkömmlichen Dieselbussen dar und tragen wesentlich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes in Österreich bei. Ein weiterer Vorteil des Fahrzeuges: Die Batterien des Busses werden über Nacht bzw. in Fahrpausen geladen, wodurch unproduktive Stehzeiten vermieden werden. Auch der steirische Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang begrüßt die Testung des Elektrobusses: „Innovative Projekte sind für die Zukunft gerade im Verkehrsbereich von großer Bedeutung. Alternative Antriebsformen werden in den nächsten Jahren eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Daher freue ich mich sehr, dass Verkehrsverbund und Postbus mit der Testung des Elektrobusses ein wichtiges Zeichen setzen. Nur gemeinsam können wir für noch mehr Umwelt- und Klimaschutz im öffentlichen Verkehr sorgen“, so Lang.
Auch Wasserstoffantrieb im Testlauf
Jeder E-Bus spart über seine Lebenszeit ca. 90 Prozent des CO2 im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselbus. Der E-Antrieb ist nicht nur frei von Schadstoffen wie Feinstaub, Stickoxiden oder Schwefeldioxiden, er ist auch deutlich leiser. Als größtes Busunternehmen Österreichs wolle man mit Postbus eine Vorreiterrolle in puncto alternative Antriebstechnologien einnehmen. So habe Postbus als einziges Busunternehmen in Österreich bereits Pilotprojekte im Bereich der E-Mobilität und mit Wasserstoffantrieb umgesetzt, heißt es von Seiten der ÖBB.

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