Pilotprojekt in Hieflau gestartet

Sinnvolle Nachnutzung: Die ehemalige Volksschule in Hieflau wurde zu einem Appartementhaus umgebaut. Foto: © Thomas Sattler

Leerstände einem sinnvollen Nutzen zuführen und kleinstrukturierten Bettenanbietern eine digitale Vermarktungsplattform bieten: Das sind die Ziele des Kooperationsprojekts Naturpark-Resort Gesäuse.
Anfang Juli hat der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen ein Regionalentwicklungsprojekt mit dem Namen „Naturpark-Resort Gesäuse“ gestartet. Mit an Bord ist auch der Tourismusverband Gesäuse. Erklärtes Projektziel: Leerstände einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen und klein­strukturierten Beherbergungsunternehmen eine Plattform für Online-Vermarktung zu bieten. „Zwischen Ardning und Wildalpen gibt es rund 50 dieser Betriebe, die maximal drei bis vier Zimmer vermieten und nicht über die Ressourcen verfügen, Online-Buchungen anzubieten“, sagt Naturpark-Resort-Geschäftsführer Oliver Gulas. Diese Betriebe will man nun über digitale Buchungsplattformen vermarkten. Und das kostenlos. Einzige Voraussetzung: Die Erfüllung gewisser Qualitätsrichtlinien und des Regionsstandards. Dazu zählt ein einheitlicher Auftritt. „Für den Wiedererkennungswert setzen wir Bilder mit Aufnahmen der Region sowie Decken und Handtücher ein, die mit dem Naturpark-Resort-Logo bestickt sind.“ Als Pilotprojekt hat man Hieflaus einstiges Volksschulgebäude an den Start geschickt. 2016 wurde die Schule geschlossen. Nun sind die Klassenräume im ersten Stock zu vier Appartements umfunktioniert worden. Die Gesamtinvestition liegt bei 550.000 Euro. Eine Erweiterung ist bereits angedacht. „Die erste Bauphase ist mit dem Umbau des ersten Stocks und der Sanierung der Fassade abgeschlossen. In einem zweiten Schritt wollen wir das Erdgeschoß adaptieren“, sagt Andreas Danner, der Geschäftsführer des Betreiber­unternehmens Infrastrukturentwicklungs KG Landl.
Urlaub im Unesco-Welterbe
Nachdem das Naturpark-Resort Gesäuse die „Alte Schule“ und als zweiten Partner die „Lodge 150“ in Palfau gewinnen konnte, soll der Vermarktungszusammenschluss stetig weiterwachsen. So werden die Appartements in Hieflau auch als Musterzimmer genutzt, die von interessierten Betreibern besichtigt werden können. Weitere Kooperationen sind bereits im Entstehen: „Wir wollen nun verstärkt auf Gemeinden zugehen, um gemeinsam zu überlegen, welche Leerstände adaptiert werden können. Schlussendlich geht es ja auch darum, geeignete Investoren zu finden“, sagt Oliver Gulas, der zuversichtlich in die Zukunft blickt. In der Region habe ein Aufwärtstrend eingesetzt. Urlaub und Wohnen inmitten der Natur würden zunehmend beliebter werden. Das bemerke man auch im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen, so Gulas. Der größte Naturpark der Steiermark umfasst die vier Gemeinden Altenmarkt, Landl, St. Gallen und Wildalpen und ist seit 2015 Teil des Unesco-Welterbes. Und auch in den kommenden vier Jahren darf sich der einzige Natur- und Geopark Österreichs unter die Schirmherrschaft der Unesco stellen. Eine besondere Auszeichnung für besondere geologische Begebenheiten. Touristische Highlights: Kraushöhle, Geowerkstatt mit Ausstellung, Museum GeoRama, Geopfad und Nothklamm. Die Geologie des kleinen Ortes Gams bei Hieflau ist jedoch nicht nur für den Tourismus interessant. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird hier Forschung betrieben, teils mit einzigartigen Funden von Fossilien. Im Vorjahr wurden sogar Knochen von Dinosauriern entdeckt.

 

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