Neue Strukturen in der Landgenossenschaft

AR-Vors.-Stv. Klaus Stenitzer, AR-Vors.-Stv. Peter Neuper, AR-Vors. Andreas Radlingmaier, scheidender Obmann Hermann Schachner, Vorstandsvorsitzender Bernhard Gruber, Vorstandsvorsitzender-Stv. Markus Gerharter und die Vorstandsmitglieder Johannes Pauritsch und Harald Steinlechner.

Bei der diesjährigen 90. Generalversammlung der Landgenossenschaft Ennstal wurde die seit vielen Jahren akribisch vorbereiteten Strukturveränderungen endgültig vollzogen. Obmann Ök.-Rat Hermann Schachner verabschiedet sich nach 16 Jahren als Obmann der LGE. Andreas Radlingmaier wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, GD Komm.-Rat Ing. Bernhard Gruber zum Vorstandsvorsitzenden bestellt.
Corona-bedingt unter Einhaltung strenger Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen, konnte Obmann Hermann Schachner seine letzte Generalversammlung eröffnen und die zahlreich erschienenen Delegierten begrüßen. In seinem Bericht geht er auf das herausfordernde erste Halbjahr 2020 ein und dankte allen Verantwortungsträgern und Mitarbeitern für deren verantwortliches Handeln und den ungewöhnlich hohen Einsatz. In einem Rückblick auf seine über 30-jährige Funktionstätigkeit in der Landgenossenschaft Ennstal, davon 16 Jahre als Obmann, waren immer wieder herausfordernde Situationen, die mit Bedacht, Sachlichkeit und gegenseitigem Vertrauen gelöst werden konnten. Seine Leidenschaft galt bei all seinen umfassenden Tätigkeiten als oberster Eigentümervertreter der Landgenossenschaft immer seinem landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchwirtschaft und Forst, den er mit Unterstützung seiner Familie bis heute mit viel Liebe bewirtschaftet. „Ich bin mit Leib und Seele Bauer“, so Schachner.
Viele Standbeine als Erfolgsrezept
Im Bericht der Geschäftsführung konnte Bernhard Gruber von einem – trotz äußerst schwierigem Marktumfeld – zufriedenstellenden Ergebnis 2019 berichten. Der Konzernumsatz ist um rund 3,6 Prozent auf 372,3 Millionen Euro gestiegen, es konnte ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 3,2 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die Landgenossenschaft Ennstal beschäftigte 2019 durchschnittlich 1476 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wie wichtig es sei auf vielen Standbeinen zu stehen, hat nicht nur das vergangene Jahr gezeigt, sondern ist auch in der jetzigen Zeit das Erfolgsrezept der Landgenossenschaft. Die Neuentwicklung von Produkten und Erschließung von neuen Märkten ist vor allem den Produktionsbetrieben Ennstal Milch KG und Landena-Gruppe gut gelungen, die Landmarkt KG hat die Marktführerschaft in der Region eindrucksvoll ausbauen können.
Oberrevisor Johann Hansbauer vom Raiffeisenverband Steiermark brachte den Bericht der Revision und bestätigte eine wirtschaftliche und zweckmäßige Geschäftsgebarung, die dem Förderauftrag der Genossenschaft entspricht. Der Milchpreis lag, durch mehrere unabhängige Milchpreisvergleiche bestätigt, erneut an der Spitze in Österreich. Der Rinderpreis hält den gewohnten Abstand über dem nationalen Börsenpreis.
Gestärkter Aufsichtsrat
Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Radlingmaier sprach neben den Aufsichtsratsagenden vor allem die mit dieser Generalversammlung in Kraft tretende Änderung der Organstruktur an. Nach vielen Jahren der internen Diskussionen und Abstimmungen wurden die Strukturen der LGE optimiert und auf die gelebte Praxis angepasst. Das Eigentümergremium wurde in einem gestärkten Aufsichtsrat vereint. Dieser bestellt die Vorstände der Genossenschaft, die die operative Verantwortung tragen und mit dem Aufsichtsrat die Geschäftspolitik abstimmt. Neben der Kontrollfunktion kommen dem Aufsichtsrat auch ein ganzer Katalog von Zustimmungsrechten zu. „Vorstand und Aufsichtsrat müssen eine Seilschaft bilden und die Ausrichtung der Genossenschaft für die künftigen Herausforderungen gemeinsam erarbeiten“, meint Radlingmaier. Bei den Neuwahlen bestätigten die Delegierten die in den Wahlversammlungen im Februar gewählten Aufsichtsratsmitglieder. Der künftige 30-köpfige Aufsichtsrat hat elf neue Mitglieder in seinen Reihen.
Obmann-Ära geht zu Ende
Im Tagesordnungspunkt Ehrungen konnten an verdiente Funktionäre Raiffeisenurkunden und Raiffeisennadeln als Dank für ihr Wirken zum Wohle der Genossenschaft überreicht werden. Besonders Obmann Hermann Schachner, der von 1989 bis 1994 im Aufsichtsrat fungiert hat, von 1994 bis 2004 die Funktion des Obmann-Stellvertreters ausübte und danach seit 16 Jahren als Obmann der LGE vorstand, wurde großer Dank ausgesprochen. In einer Laudatio würdigte Andreas Radlingmaier seine Tätigkeit als ersten Ansprechpartner für Mitglieder und Funktionäre, das Wahrnehmen seiner Verantwortung in der Gesamtheit, und sein prägendes, nachhaltig bäuerliches Denken. Nur so konnten in dieser Zeit auch schwierige Situationen gemeinsam gemeistert werden. „Dein Rückhalt waren deine Familie, dein überzeugter Beruf als Bauer und dein Glaube“, meint Radlingmaier und dankte ihm stellvertretend für alle Bäuerinnen und Bauern für seine geleistete Arbeit.
Konstituierung von Aufsichtsrat und Vorstand
In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden die Spitzenvertreter des Aufsichtsrates gewählt und der Vorstand bestellt. Dabei wurde Andreas Radlingmaier aus Aigen zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Peter Neuper aus Bad Mitterndorf sowie Klaus Stenitzer aus Mitterberg-Sankt Martin zu dessen Stellvertretern gewählt. In das Beratungsgremium wurden zudem Franz Josef Ebner-Ornig aus Trieben, Andreas Pichlmayer aus Admont und Otmar Huber aus Lassing gewählt. Aufgrund der neuen Organstruktur war erstmalig ein Vorstand zu bestellen. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Bernhard Gruber und zu dessen Stellvertreter Markus Gerharter bestellt. Johannes Pauritsch und Harald Steinlechner komplettieren das vierköpfige Vorstandsgremium.

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