Neue Arbeitsplätze entstehen in Liezen

Kein Neuland: Die MFL hat bereits vier Hochleistungsförderanlagen für voestalpine gebaut. Foto: voestalpine

Die Maschinenfabrik Liezen hat einen Millionenauftrag an Land gezogen und stellt 30 zusätzliche Arbeitskräfte ein.

Primetals Technologies heißt der neue Geschäftspartner der MFL. Der international agierende Konzern hat eine „Hot Fines“-Recyclinganlage bei dem steirischen Traditionsunternehmen mit Sitz in Liezen in Auftrag gegeben. Diese hochinnovative Förderanlage ermöglicht die Rückführung von Feinerz-Resten nach dem Brikettierungsprozess. Die Auslieferung nach Russland soll Ende 2022 erfolgen. Für die Planung, Entwicklung und die Produktion in Liezen entstehen 30 neue Arbeitsplätze.

Ein echtes Schwergewicht

Über 50 Tonnen schwer und 30 Meter hoch: Die kolossalen Ausmaße der Förderanlage lassen nur bedingt auf die ausgefeilte Technologie des in Liezen entstehenden Industrieprodukts schließen. Erst ein zweiter Blick offenbart, dass es sich bei der Anlage auch aus Innovationssicht um ein echtes Schwergewicht handelt. Die Liezener Entwicklung sorgt dafür, dass 750 Grad heiße und hochwertige Überreste, die beim Verpressen der Feinerze zu Eisen-Briketts anfallen, in den Produktionsablauf zurückgeführt werden. Heißt: Während die entstehenden Überreste bislang teuer entsorgt werden mussten und dadurch Kosten und Umweltbelastungen verursachten, können diese nun wiederverwertet werden. Auftraggeber für die innovative Anlage ist der in Linz ansässige, international agierende Konzern Primetals Technologies.

Auftrag in Millionenhöhe

Für MFL-Geschäftsführer Herbert Decker ist die Auslieferung der Spezialanlage ein Meilenstein: „Es zeugt von der massiven Kompetenz und Innovationskraft unserer Fachkräfte, dass wir mit dem Vertrauen dieses internationalen Technologiekonzerns ausgestattet wurden, eine solche hochkomplexe und anspruchsvolle Recyclinganlage umzusetzen. Wir können mit dieser state-of-the-art-Entwicklung sowohl einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz als auch zur heimischen Wertschöpfung leisten. Denn sowohl Engineering als auch Produktion finden vollumfassend in Liezen statt“, betont der Geschäftsführer. Insgesamt erstreckt sich der Auftrag über die nächsten 14 Monate. Die Auftragssumme beläuft sich auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag.

Gegen internationalen Mitbewerb durchgesetzt

Die Anforderungen an die Anlage sind hoch: Die Förderwerke müssen hitzebeständig und gasdicht sein, einem Explosionsdruck von zehn Bar, starken Windböen und Erdbeben standhalten. Denn: Die durch den Verdichtungsvorgang entstehenden Überreste reagieren mit Sauerstoff und können sich binnen weniger Sekunden entzünden. Für die MFL sind derartige Aufgabenstellungen kein Neuland. Es ist die bereits dritte Anlage dieser Art, welche der Enns­taler Leitbetrieb umsetzt. Zuletzt hat das steirische Unternehmen vier Hochleistungsförderanlagen für das voestalpine-Werk in Corpus Christi, Texas, beigesteuert. „Diese Referenzprojekte konnten wir aufgrund unserer Engineering-Kompetenz und unserem Fertigungs-Know-how für uns gewinnen. Die Größe und Tiefe unseres Technologieparks erlaubt es uns in diesem Segment, beinahe unabhängig von internationalen Sublieferanten zu agieren und alles aus einer Hand anzubieten“, betont Geschäftsführer Decker. Rund ein Jahr habe man daran gearbeitet, Planung und Produktion nach Österreich zu holen, unterstreichen die zuständigen Produktmanager Gerald Schupfer und Bernhard Scherer: „Wir haben uns als qualitativer Sondermaschinenbauer in einem Hochlohnland gegen den internationalen Mitbewerb aus Russland, Tschechien, Italien und Polen durchgesetzt. Das setzt einen individuellen, optimierten und innovativen Zugang voraus, um hier auch kostentechnisch konkurrenzfähig bleiben zu können. Wir haben uns in dieser Nische international als absolute Experten positioniert.“

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