Nachhaltig nein, notwendig ja

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Das Vorhaben der EU, Atom- und Gaskraftwerke unter bestimmten Voraussetzungen als umweltfreundlich zu deklarieren, sorgt vor allem hierzulande für Missstimmung. Immerhin gibt es kaum ein Land, wo die Ablehnung der Kernenergie derart verfestigt ist wie in Österreich, und dass die Technologie mit schwer beherrschbaren Risken behaftet ist, versteht sich von selbst. Andererseits muss man aber immer vor Augen haben, dass es kaum einen anderen Ausweg gibt, als diese Brückentechnologien in den nächsten Jahrzehnten noch zu nutzen.

Der CO₂-Ausstoß bei der Stromerzeugung muss reduziert werden, vor allem durch die Einschränkung von Kohle- und Ölverfeuerung. Um diese Energie zu ersetzen, gibt es keine andere Lösung als die Atomkraft, die schon heute ein Viertel der europäischen Erzeugung ausmacht. Und die dringend benötigte Grundlast können erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windenergie eben nicht verlässlich zur Verfügung stellen, weil die Erzeugungsschwankungen viel zu groß sind.

Bis es im industriellen Stil einsetzbare Stromspeicher gibt, und das dauert zumindest noch zehn Jahre, bleibt uns somit nur die Kernkraft für den Bandstrom und die Gasverstromung zur Abdeckung von Spitzen. Das mag unerfreulich sein, ist aber einfach die Realität und wird als solche auch akzeptiert werden müssen. Wenn wir technisch wirklich in der Lage sind, die Versorgung auch anders zu gewährleisten, ist das ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft, aber leider noch in weiter Ferne.

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