Liezen widmet Handelszone Ost um

Im Rathaus wurde abgestimmt: Der neue Flächenwidmungsplan ist beschlossen und damit auch die Umwidmung der Handelszone Ost. Foto: o.K.

Neuer Flächenwidmungsplan wurde im Gemeinderat beschlossen.Die Handelszone Ost wird vom „Einkaufszentrum 2“ in „Gewerbegebiet“ umgewidmet. Das ist nun beschlossen. Mit diesem Schritt will man das Hinzukommen neuer Einzelhandelsflächen am Stadtrand vermeiden.  Die Geschäftslokale in Liezens Innenstadt leeren sich zunehmend. Ein Trend, dem die meisten österreichischen Kleinstädte unterliegen, und dem sich auch Liezen nicht entziehen konnte. Grund dafür ist die Ansiedelung von großflächigen Einkaufshäusern am Stadtrand. Damit soll in Liezen nun Schluss sein. Zumindest wünscht man sich das für eine bestimmte Sparte: dem Einzelhandel. Den will man wieder ins Zentrum verfrachten. Ein nicht ganz so einfaches Unterfangen, wie man auch im Rathaus weiß. Den damit verbundenen Schwierigkeit ist man sich auch im Gemeinderat bewusst. Versuchen will man es trotzdem. Neben Förderungen für Betriebe in der Innenstadt wird nun ein sehr deutlicher Schritt gesetzt: Die Umwidmung der Handelszone Ost von „Einkaufszentrum 2 (kurz E2)“ in „Gewerbegebiet“. Diese ist im neuen Flächenwidmungsplan vorgesehen, der letzte Woche Donnerstag im Zuge einer Gemeinderatssitzung beschlossen wurde.  Schritt der Reurbanisierung. Bekannt ist dieses Vorhaben schon seit längerem. Die Reaktion von Vertretern der betroffenen Unternehmen hat eine lange Phase der Einwandbehandlungen mit sich gebracht, aufgrund dessen zwei externe Berater hinzugezogen wurden. Beide waren bei der Gemeinderatssitzung zugegen und haben über Ist-Situation und Entwicklungschancen gesprochen.  Hannes Lindner von der Beratungsgesellschaft Standort+Markt hat Liezens Möglichkeiten auf Reurbanisierung untersucht. Die Gegenüberstellung der Einzelhandelsflächen, die sich im Handelszentrum Ost befinden und jener des erweiterten Stadtkerns, ergab nahezu eine idente Quadratmeteranzahl. Um den Stadtkern zu stärken, sieht Lindner eine Umwidmung der Handelszone Ost als unumgänglich, denn ein Sortimentswandel von beispielsweise derzeitigen Baumärkten in Einzelhandelsflächen, auf denen Mode und Spiele vertrieben werden, hätte fatale Auswirkungen auf das Zentrum. Die Umwidmung sei „ein mutiger Schritt der Reurbanisierung“, so Lindner. Mutig deswegen, da mit weiterem Widerstand der Betriebe am Stadtrand zu rechnen ist.   Grünes Licht für die Umwidmung kam bereits vom Land Steiermark. Diese Zustimmung und auch die beiden positiven Bescheide der externen Experten stehen nun der Sicht der betroffenen Unternehmer gegenüber, die zwar in ihren aktuellen Geschäftstätigkeiten nicht eingeschränkt sind, in der Erweiterung oder Umstrukturierung eines E2-fähigen Sortiments sehr wohl.

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