Liezen-Card verzeichnet große Umsatzeinbußen

Der einstige Papiergutschein wurde 2017 zur Liezen-Card und lukrierte allein im Vorjahr einen Umsatz von 1,7 Millionen Euro.

Der Handel zählt zu den großen Verlierern der Corona-Krise. Verglichen mit dem Vorjahr nahm der Verkauf der Liezen-Card in nur einem Monat um ganze 85 Prozent ab. „Selbst dann, wenn der Handel nun rasch wieder hochgefahren wird, werden die Umsätze kaum aufzuholen sein“, sagt Liezens Stadtmarketing-Chef Hartwig Strobl, denn „Shoppen ist zu einem großen Teil mit Erlebnis und Emotion verbunden. Da wir uns derzeit in einer Phase des Versorgungshandels befinden, wird es außerhalb der Lebensmittelketten schwer für den Handel werden“, so Strobl.
Der wirtschaftliche Ernst der Lage ist auch an der Liezen-Card erkennbar. Der einstige Papiergutschein wurde 2017 auf die digitale Version umgestellt und lukrierte allein im Vorjahr einen Umsatz von 1,7 Millionen Euro. Doch auch auf den einstigen Kassenschlager kann die Bezirkshauptstadt derzeit nicht setzen. Vergleicht man den diesjährigen Umsatz von 16. März bis 16. April mit dem des Vorjahres, ist das Geschäft mit der Liezen-Card um ganze 85 Prozent eingebrochen. „Ein  Umstand, der Liezens Gesamtsituation im Handel widerspiegeln könnte“, zeigt sich Strobl besorgt, denn der Handel spielt in der Bezirkshauptstadt eine wichtige Rolle. Rund 120.000 m² Fläche nimmt diese Sparte in Liezen ein. Das sind um zirka 35.000 m² mehr als im Einkaufszentrum Seiersberg zur Verfügung stehen. Eine Studie, die das Stadtmarketing Liezen Ende 2016 in Auftrag gegeben hat, zeigt zudem, welch wichtige Funktion der Handel als Arbeitgeber hat: Fast ein Viertel aller Beschäftigen (24 %), die am Wirtschaftsstandort Liezen tätig sind, arbeiten im Handel.
Shopping Night verschoben
Neben den Einschneidungen im Handel bedeutet die Corona-Krise auch das Aus für Festivals und Großveranstaltungen. Zumindest im Sommer sind Großevents weiterhin nicht erlaubt, weshalb auch die Shopping Night von 5. Juni auf 4. September verschoben werden musste. „Es war uns wichtig, die Veranstaltung nicht abzusagen. Es ist ein jährliches Highlight, das die Bevölkerung herbeisehnt“, sagt Strobl und betont: „Wir haben versucht, die Shopping Night auf einen Termin zu legen, an dem wir nach dem Sommer neu durchstarten können. Ich sehe die Veranstaltung als Auftakt für das zweite Halbjahr, durch den man vielleicht doch noch einen Teil wettmachen kann. Schließlich müssen wir irgendwann zurück zur Normalität kehren.“ Ob das „Fest zur Wiederherstellung der Lebensfreude“, wie Strobl es nennt, tatsächlich stattfinden wird können, „muss natürlich mit den bis dahin geltenden Bestimmungen abgeklärt werden“, sagt der Stadtmarketing-Chef. Die Planung läuft jedenfalls. Wie in den vergangenen 15 Jahren sollen Schnäppchenjäger ganz auf ihre Kosten kommen. Denn Aktionen und Unterhaltung stehen auch im Fokus der diesjährigen Shopping Night. „Für die Liezener Handelsbetriebe ist das ein wichtiger Tag. Schließlich machen sie im Vergleich zu einem normalen Freitag zwischen 50 und 100 Prozent mehr Umsatz“, weiß Strobl.
Sommerbühne abgesagt
Zur Belebung der Innenstadt hat Liezen im Vorjahr die Sommerbühne gestartet. Für rund 20 Live-Acts im Freien haben Stadtgemeinde und Stadtmarketing rund 70.000 Euro in die Hand genommen. Unter anderem standen auf Liezens Sommerbühne Stars wie Ina Regen und die beliebteste Bon-Jovi-Tributeband Europas sorgte für ein unvergessliches Finale. „Die Planung für 2020 war natürlich bereits abgeschlossen, weshalb wir nun versuchen werden, das Programm im nächsten Jahr umzusetzen. Wir werden sehen. Schließlich darf man nicht vergessen, dass der Lockdown auf unser Budget für das nächste Jahr eine starke Auswirkungen haben wird“, so Strobl.

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