Lichtblick für die Arkade in Liezen

Die Arkade soll zum multifunktionalen Zentrum umgebaut werden. Ein Investor zeigt Interesse.

Aus dem Modehaus Aigner wird das Modehaus Marchler. Ein erster wichtiger Schritt für die erfolgreiche Revitalisierung des gesamten Einkaufszentrums sei somit geschafft und das Interesse eines potenziellen Investors vorhanden, heißt es von Seiten des Projektentwicklers.
Um gute Neuigkeiten zu verkünden, wurde vergangene Woche Donnerstag zur Pressekonferenz in die Arkade nach Liezen geladen: „Es geht weiter. Und es geht gut weiter“, betonte Heribert Krammer von der Projektentwicklungs- und Immobilien GmbH „Krammer & Wagner“. Nachdem zu Jahresbeginn die Besitzer des Mode- und Trachtenhauses Aigner bekannt gegeben haben, mit Ende September zu schließen, ist nun ein Nachfolger gefunden: Ab 1. Oktober wird Thomas Marchler die gesamte Fläche von über 2500 m² übernehmen, auf der sich derzeit noch das Mode- und Trachtenhaus Aigner sowie die Schuhboutique Rieker erstrecken. Sein Ziel ist es, „die unglaublich vielen und treuen Kunden des Modehauses Aigner weiterhin modisch glücklich zu machen“, so Marchler, der das gleichnamige Familienunternehmen in fünfter Generation leitet. Neben dem Stammhaus in Knittelfeld verfügt der heimische Modeanbieter über fünf weitere Standorte; die größte Niederlassung wird in Liezen sein. Gute Neuigkeiten gab es an diesem Tag auch für Aigner-Mitarbeiter: „Das Modehaus Aigner verfügt über ein unglaublich engagiertes, tolles Team, das wir natürlich auch übernehmen möchten“, versicherte der neue Inhaber.
Multifunktionales Zentrum
Die Suche nach einem passenden Nachfolger konnte somit erfolgreich beendet werden, was jedoch nur für das Modehaus Aigner und nicht für die gesamte Arkade zutrifft. Doch laut Projektentwickler Heribert Krammer gebe es auch für das Einkaufszentrum positive Signale: „Der erste Teil der Aufgabe war es, einen Modeanbieter zu fixieren, was gelungen ist.“ Nun habe ein potenzieller Investor sein Interesse an der Arkade schon bekundet: „Ich bin überzeugt, dass wir die Übernahme in den nächsten Monaten über die Bühne bekommen.“ Auch wenn man sich derzeit noch in den Verhandlungen befindet – ein Konzept für die Revitalisierung des Einkaufszentrums ist bereits ausgearbeitet: Die Arkade soll ein multifunktionales Zentrum werden und Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Wohnungen und eventuell ein Hotel unter einem Dach vereinen. Letzteres sei eine von mehreren Varianten. Würde tatsächlich ein Hotel realisiert werden, sei es ein Vier-Sterne-Haus mit einer Mindestkapazität von 60 Zimmern, so Krammer.
Baubeginn im nächsten Jahr
Sollten die Gespräche mit den Interessenten, wobei es sich hierbei um zwei Geschäftspartner aus Oberösterreich handelt, positiv verlaufen, dann könne man mit den Umbauarbeiten bereits im Herbst 2021 beginnen, hieß es von Seiten des Projektentwicklers. Vergleichbar mit dem Shoppingzentrum „City Point“ in Steyr, das auch nach einem Konzept von Krammer & Wagner weiterentwickelt wird, könne auch die Arkade aufgestockt werden. Bis es soweit ist, will man sich um das Befüllen der leeren Geschäftslokale kümmern. Und auch hier zeichnet sich ein erster Erfolg ab: Die Vermietung einer Teilfläche des einstigen C&A-Stores sei in Verhandlung, so Krammer. In Summe will man auf einen zukunftsfähigen Branchenmix bauen: „Wir wollen uns mit dem Angebot von Spezialisten klar abheben“, so Krammer.
Innenstadtentwicklung
Von Seiten der Stadtgemeinde begrüßt man die aktuelle Entwicklung rund um die Arkade: „Das von Herrn Krammer angesprochene Konzept der Multifunktionalität stammt aus der Feder der Fokusgruppen, die an dem Innenstadt-Entwicklungsprozess gearbeitet haben. Diese Unterlagen haben wir auch gerne zur Verfügung gestellt“, sagt Liezens Kommunikationsbeauftragte Barbara Aigner. Neben der Arkade im Kerngebiet will man auch eine Weiterentwicklung der Innenstadt vorantreiben. Dazu wurde vor knapp zwei Jahren ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet und im Herbst vergangenen Jahres die Planung für einen neuen Hauptplatz präsentiert. Dieser beinhaltet auch eine Tiefgarage, für die eine Machbarkeitsstudie beauftragt wurde. Ein Teil dieser Erhebungen sind Probebohrungen, die wesentliche Angaben für die Statik liefern sollen. „Danach werden sich auch die Kosten für den Bau richten“, sagt Aigner. Denn so wie in Steyr soll auch Liezens Tiefgarage durch private Investoren finanziert werden.

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