Höchster Herkunftsschutz für den Ennstaler Steirerkas

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zu Besuch bei Marianne Gruber anlässlich der Zertifizierung des Ennstaler Steirerkas mit dem höchsten Herkunftsschutz der EU. Foto: Christopher Dunker

Seit Montag, dem 10. Mai ist es fix: Neben der Wachauer Marille, dem Steirischen Kürbiskernöl und dem Tiroler Speck ist der Ennstaler Steirerkas eines von 19 geschützten Qualitätsprodukten aus Österreich.

„Dem vorangegangen liegt jahrelange Vorbereitung“, erzählt Marianne Gruber, Obfrau des Vereins Ennstaler Steirerkas. Bereits im Jahr 2012 wurde sie hellhörig. Bäuerinnen und Bauern aus dem Schweizer Emmental klagten, dass mittlerweile billiger Emmentaler Käse in großen Mengen aus Holland importiert werde. Dieser Käse habe jedoch nicht den geringsten Bezug zur Region. „Damit uns das mit dem Ennstaler Steirerkäse nicht auch passiert, gründeten wir 2014 den Verein ‚Ennstaler Steirerkas‘ und begannen mit den Vorbereitungen für einen Herkunftsschutz“, so die leidenschaftliche Almbäuerin.

Kulinarische Visitenkarte

Unter dem damaligen Obmann Volkhard Maier stellte der Verein in Zusammenarbeit mit Sarah Peer den ersten Antrag. Nachdem Maier zum Nationalpark Kalkalpen wechselte, folgte ihm Marianne Gruber als Obfrau und arbeitete mit vielen Fachleuten weiter an dem Herkunftsschutz. Die Bemühungen machten sich bezahlt. Letzten Montag verstrich die letzte Einspruchsfrist und der Enns­taler Steirerkas ist offiziell eine geschützte Ursprungsbezeichnung. „Die Europäische Union hat mit dem Ennstaler Steirerkas das 19. österreichische Qualitätsprodukt unter Schutz gestellt. All diese Produkte repräsentieren nicht nur unsere Tradition und kulturellen Werte, sondern bilden die kulinarische Visitenkarte Österreichs“, sagt Andreas Cretnik, Obmann des Vereins für Herkunftsbezeichnungen.

Dass das Bewusstsein für Herkunft und Regionalität bei den Konsumenten immer wichtiger wird, zeigt die direkte Vermarktung bäuerlicher Produkte. Im Vorjahr stieg der Ab-Hof-Verkauf um 23 Prozent gegenüber dem Jahr 2019, während des Lockdowns sogar um 47 Prozent.

Etwas ganz Besonderes

Unter einer Ursprungsbezeichnung versteht man den Namen einer Gegend oder eines bestimmten Ortes, mit dem ein Lebensmittel bezeichnet wird, das in diesem begrenzten Gebiet erzeugt, verarbeitet und hergestellt wird und dem Gebiet seine Güte oder Eigenschaften verdankt. „Die Grünlandwiesen in Ennstaler Berggebieten, das Wissen um die Herstellung, dass über Generationen innerhalb der Familien weitergegeben wird und der besondere Veredelungsprozess manchen den Ennstaler Steirerkas zu etwas ganz Besonderem“, freut sich Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Das über Generationen weitergegebene traditionelle und regionale Wissen machen den Käse zu dem, was er ist. Eine regionale Spezialität.

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