„Heute Abend ist die Steiermark gelb-grün“

Die Sacher-Geburtstagstorte war ein süßes Abbild des Skigebiets. Planai-Pionier Albert Baier, Vzbgm. Hans-Moritz Pott, LR Barbara Eibinger-Miedl und Planai-Geschäftsführer Georg Bliem (von links). Foto: Der Ennstaler

Mit etwa 450 geladenen Gästen feierten die Planai-Hochwurzen-Bahnen ihr 50-jähriges Bestehen im Schladminger Congress. Eine Rückschau mit Seilbahn-Pionieren, ein Ausblick auf gesteckte Ziele und Würdigungen vieler Wegbegleiter. 

Ein vom ORF produzierter Kurzfilm hielt Rückschau zu den Anfängen der Seilbahn. Protagonisten berichteten von den ersten Visionen und Gehversuchen am Berg über Entwicklungen im Laufe der Zeit bis hin zu den ersten großen Events. Das erste Welcup-Rennen 1973, die erste Ski-WM 1982 und in weiterer Folge das Nightrace haben die Planai zur internationalen Marke etabliert. Allein das Night­race zog zu Spitzenzeiten über 50.000 Ski-Fans nach Schladming und schickte Bilder in die ganze Welt.

Perfektionierung statt
Maximierung

Die Planai war mit vielen strategischen Entscheidungen stets am Puls der Zeit und ist mittlerweile eine Ganzjahres-Destination. Im Laufe der Jahre erweiterten sich auch die Geschäftsfelder. So bespielen die Bergbahnen den Dachstein und selbst das „Kuckuckskind“ Wilder Berg habe man mittlerweile lieb gewonnen. Mit dem Bikepark hat man eine Marktlücke erschlossen, was dem Sommerbetrieb den letzten Schub gegeben hat. Mittlerweile gehe es nicht mehr um Maximierung, sondern um Perfektionierung, sagte Geschäftsführer Georg Bliem. Die Planai sehe sich als Dienstleistungsunternehmen und hier möchte man bestes Service bieten. Neben den visionären Entscheidungen und der konsequenten Umsetzung, betonte Bliem immer wieder die Wichtigkeit seiner Mannschaft: „Ein Stärkefeld der Planai-Hochwurzenbahnen ist wohl unser Mitarbeiterteam.“ Für sein Engagement im Sport überreichte die Präsidentin des Steirischen Skiverbandes Renate Götschl Georg Bliem die Silberne Ehrennadel des ÖSV. Auch Vertreter der Wirtschaftskammer reihten sich bei den Gratulanten ein und übergaben die Urkunde für das 50-jährige Firmenjubiläum.

Fusionierung ist ein Muss

Moderator Thomas Mussger bat fünf Wegbegleiter zu einem parallelen Interview auf die Bühne. „Der Fastenberg hieß so, weil die Leute arm waren“, sagte Planai-Pionier Albert Baier. Die Vision war es aus dem Fastenberg einen Genussberg zu machen, und das sei gelungen. „Wir haben viel probiert, viel investiert, viel Geld liegen gelassen. Aber viele Sachen sind auch aufgegangen“, so der ehemalige Geschäftsführer. Für die Zukunft wünscht sich Baier eine „Bereinigung“ und spricht den Zusammenschluss der Skiberge Hauser Kaibling, Planai und Reiteralm an: „Eine Fusionierung der drei Gesellschaften ist ein Muss.“

Erst belächelt, dann
Nasenlänge voraus

Sein Kompagnon Karl Höflehner war vierzig Jahre lang technischer Leiter. Er erzählte unter anderem von den ersten Überlegungen für eine Beschneiungsanlage. Als man die Pläne Mitte der siebziger Jahre ins Auge fasste, wurde man von den Mitbewerbern belächelt. Es sei jedoch nicht das einzige Mal gewesen, wo man später die entscheidende Nasenlänge vorausgewesen war.

Ski-WM Kandidatur

Der Skiprofi und ORF-Kommentator Hans Knaus betonte, wie sehr das Image der Region in den letzten fünfzehn Jahren gestiegen sei. Viele Gäste aus dem Osten würden in Schladming Halt machen und nicht weiter ins Tirolerische fahren. Der Sport habe den Namen Planai groß gemacht, deswegen wünscht er sich, dass die Planai so bald wie möglich wieder für eine Ski-WM kandidiert.

Weichen für die Zukunft

„Heute Abend ist die Steiermark nicht weiß-grün, heute Abend ist die Steiermark gelb-grün“, eröffnete Tourismus-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl ihre Festrede. Die Planai sei ein nationales und internationales Aushängeschild für die Steiermark. Als kommende Ziele habe man sich Nachhaltigkeit, Energiewende, grüne Transformation gesetzt. „Die Planai-Hochwurzenbahnen soll das nachhaltigste Seilbahnunternehmen Österreichs werden“, so Eibinger-Miedl, „Es liegt an uns die Weichen für die nächsten Jahrzehnte und für die nächsten Generationen zu stellen.“

100. Geburtstag

Neben 50 Jahre Planai gab es ein weiteres beachtliches Jubiläum zu feiern. Stellvertretend für die vielen ehemaligen und aktiven Mitarbeiter holte man Josef Zefferer vor den Vorhang. Die 450 Besucher erhoben sich von ihren Stühlen und sangen dem ehemaligen, langjährigen Mitarbeiter ein Ständchen anlässlich seines 100. Geburtstages.

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