Ein Schritt in die richtige Richtung

Fotoquelle: SN.at

Die finanzielle Schieflage unseres Pensionssystems ist ebenso bekannt wie der eklatante Facharbeitermangel in fast allen Berufen. Was liegt also näher, als Möglichkeiten zu suchen, um Menschen länger in Beschäftigung zu halten und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Auf dieser Überlegung beruht die jüngste Regierungsvorlage, die zwar nicht sehr weit geht, aber trotzdem ein hocherfreulicher Schritt in die richtige Richtung ist.

Bisher ist ja der möglichst frühe Pensionsantritt das in Österreich favorisierte Modell. Wer länger arbeitet oder neben der Pension etwas dazuverdienen will, wird tendenziell finanziell benachteiligt. Jetzt soll es zwei wesentliche Erleichterungen geben: Wer länger als gesetzlich vorgeschrieben regulär arbeitet, bekommt pro zusätzlichem Arbeitsjahr auf Lebenszeit um 5,1 Prozent mehr Pension. Und wer neben der Pension weiterarbeitet, erspart sich für die ersten tausend Euro im Monat den Pensionsversicherungsbeitrag, was immerhin 1200 Euro im Jahr ausmacht.

Das allein wird weder den Facharbeitermangel beseitigen noch die Pensionsfinanzierung sichern. Aber weitere Schritte in dieser Richtung anzudenken bringt uns dem Ziel einen Schritt näher. Denn jede freiwillige Verlängerung der Erwerbsarbeit ist billiger und leichter durchsetzbar als eine allgemeine gesetzliche Regelung. Und wenn es sich für den Einzelnen, den Betrieb und den Staat rechnet, ist das auch eine wirkliche Win-Win-Situation. Also gerne mehr Ideen in dieser Richtung.

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