Während die Inflation an ihrem Beginn primär von der Energiekostensteigerung und den unterbrochenen Lieferketten befeuert wurde, kommen wir jetzt in die Nähe einer Stagflation. Diese Situation ist besonders unangenehm, es steigen die Preise weiter stark und trotzdem droht die Wirtschaft in die Rezession abzurutschen. Das führt zu explodierenden Kosten, was sich wiederum in höheren Preisen niederschlägt, weswegen auch die Löhne stark steigen. Es setzt sich die Lohn-Preisspirale in Gang und sie aufzuhalten ist mehr als schwierig.
Jetzt rächt sich, dass man zu viel Geld über der Bevölkerung ausgeschüttet hat. Zu lange wurden steigende Preise einfach bezahlt, weil das Geld vorhanden war. Jetzt scheinen wir uns dem Ende dieses Effektes zu nähern, sowohl die Konsumenten als auch die Unternehmen müssen sparen. Sie kaufen weniger, was zwar einerseits die Kosten erhöht, aber andererseits viele Anbieter zwingt, ihre Preise zu senken. Am Ende steht im schlimmsten Fall eine große Zahl von Pleiteunternehmen samt einem Arbeitslosenheer.
Diese Entwicklung jetzt noch in den Griff zu bekommen, ist mehr als schwierig. Jedenfalls sind einige staatliche Preisfestsetzungen kein taugliches Mittel, in Japan dauerte eine ähnliche Situation beinahe ein Jahrzehnt an. Am Ende werden wahrscheinlich die Zinsen noch ein wenig weiter steigen müssen, und ein gewisses Maß an Lohn- und Preiszurückhaltung wäre angebracht. Denn wenn jeder stur an seinen Forderungen festhält, wird es am Ende des Tages nur Verlierer geben.
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