Der Dachsteingletscher am Zielhang der Planai

Fächerübergreifend: Das Projekt der MS Schladming verbindet angewandte Mathematik und Geographie.

Zur Einstimmung der Umwelt-Serie „Signal am Dachstein“ symbolisierten Schüler der MS Schladming anschaulich den Rückgang des Dachstein-Gletschers in den letzten 170 Jahren.

Die Idee stammt vom „La Strada“-Intendanten Werner Schrempf. Die Organisation der Umsetzung vom ersten Teil oblag dem Schladminger Bergretter Toni Streicher und dem Lehrer, Wanderführer und Freizeitfotografen Lois Strimitzer. Bürgermeister und Vertreter der Kulturreferate Schladming, Haus im Ennstal und Ramsau am Dachstein, interessierte Beobachter sowie Presse, Ennstal-TV und ORF Steiermark hatten sich eingefunden, um sich vom Projekt „GletscherQuadrat“ von Schülern der MS Schladming beeindrucken zu lassen. Mit in den Frühjahrsschnee gesprühten blauen und roten Linien wurde anschaulich symbolisiert, wie sich die Gletschermassen des Dachsteins im Laufe der letzten 170 Jahre verringert haben. Betrug die Fläche der Schladminger-, Gosauer- und Hallstätter-Gletscher zur Zeit des Dachstein-Pioniers Friedrich Simony noch rund zehn Quadratkilometer, so ist er aktuell auf nur mehr ein Viertel davon geschrumpft. Prognosen des Meteorologen Klaus Reingruber vom Messprogramm „Bluesky“ besagen, dass die Eismassen auf dem Grenzberg zwischen Oberösterreich und der Steiermark bis Mitte des Jahrhunderts verschwunden sein könnten.

Das Sommerprogramm als Landschaftsoper

Die Eröffnungsveranstaltung zum „Signal am Dachstein“ wurde von einem Folklore-Programm stimmungsvoll umrahmt. Wurzhornbläser aus Ramsau, das Jodler-Trio Herti Plut, Manfred Percht und Sepp Planitzer sowie Trompetenbläser intonierten traditionelle Musik- und Jodlerstücke, wie sie wohl auch früher am Gletscher, auf den Almen und „Am Stein“ erklungen sind.

Die Fortsetzung dieser im Alpenraum einmaligen Umwelt-Serie erfolgt am 1. Juni mit dem Höhlenvortrag „Die Riesenhöhensysteme in der Dachstein-Südwand“ von Robert Seebacher bei der Talstation der Planaibahn Schladming, gefolgt am 18. Juni von einem Forum mit dem Titel „ÜBERhören und ÜBERsehen“ in Ramsau am Dachstein. Teilnehmer wird unter anderem der Schlad­minger Schauspieler Ferdinand Seebacher sein.

Den Höhepunkt bilden sechs „Ouvertüren der Landschaftsoper“ am 20. Juni mit Beginn am frühen Morgen. Ausgehend von verschiedenen Orten in der Steiermark, Oberösterreich und Salzburg werden die Teilnehmer in der Nacht mit Bussen aufbrechen, um sich gemeinsam der natur- und kulturgeschichtlichen Entwicklung der Landschaft des Dachstein-Massivs zu nähern. Die Ouvertüren beleuchten auf mehrtägigen Wanderetappen die vielfältigen Blickwinkel: Artenvielfalt, Wald und Weide, Geologie, Meteorologie und Glaziologie. Die niederländischen Tonkünstler Strijbos und Van Rijswijk sollen dabei „mit Klängen, ihren Installationen und Kompositionen die Fantasie beflügeln und die Menschen in eine persönliche Klangwelt eintauchen lassen“, wie es die Broschüre zum „Signal am Dachstein“ beschreibt.

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