Das Rote Kreuz ist mehr als Rettung

Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Otto Marl ehrte dem Rekord-Blutspender Josef Platzer. 200-mal spendete der ehemalige Hubschrauberpilot Blut. Foto: Halasz

Bezirksstellenleiter Otto Marl zog bei der Bezirksversammlung Bilanz und zeigte auf, dass Hilfsbereitschaft und Unterstützung auf hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeit setzt.

Das Rote Kreuz ist im flächenmäßig größten Bezirk Österreichs für knapp 80.000 Einwohner und für weitere Tausende Urlaubsgäste verantwortlich, die in den touristischen Hochburgen zusätzlich viele Einsätze erfordern. Die größte Non-Profit-Organisation des Landes funktioniert ganzjährig rund um die Uhr. Einst waren die Feuerwehren Initiatoren für die Gründung wie etwa in Liezen, wo 1881 die Bezirksstelle entstand. Die Vielfalt der Gesundheits- und Sozialdienste, wie das Blutspenden, ergaben sich im Laufe der Zeit und sind heute eine Selbstverständlichkeit.

Ältere Menschen werden von den mobilen Pflegediensten betreut, was Angehörige entlastet. Mit dem Engagement beim Jugendrotkreuz kann in Schulen ein Impuls gesetzt werden und das „freiwillige Sozialjahr“ soll Frauen und Männer motivieren, das Rote Kreuz zu unterstützen. Zivildiener werden als Rettungssanitäter ausgebildet und manche von ihnen bleiben der Organisation erhalten. Ein Sprachförderprogramm ermöglicht auch nach Österreich Geflüchteten mitzuarbeiten. 74 hauptberuflich Beschäftigte, 38 „Zivis“ und mehr als 700 Ehrenamtliche leisteten Tausende Arbeitsstunden.

Bezirksgeschäftsführer Bernhard Gugl und Bezirkskommandant Gernot Leitner verwiesen u. a. auf die gestiegenen Transportkosten mit den 39 Rettungswagen, die mehr als 45.800 Ausfahrten zu Hilfeleistungen ausmachten. Der „Rettungs-Euro“ der Gemeinden kann nicht alle Kosten decken, weswegen die Organisation auf die Spendenfreude vieler ehrenamtlicher Mitglieder angewiesen ist.

Die Hauskrankenpflege Gröbming-Irdning brachte es auf 40.405 Hausbesuche, in Liezen-Trieben waren es 20.251. Unverzichtbar ist der Blutspendedienst, die psychosoziale Betreuung, die Rufhilfe und die „Tafel“ für finanziell Bedürftige sind Teile, die noch an Boden gewinnen müssen. Die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen funktioniere bestens, wie Bezirksfeuerwehrkommandant Reinhold Binder erwähnte: „Wir haben bei Ausfahrten meistens das gleiche Ziel: möglichst schnell zu helfen.“ Bezirkshauptmann Christian Sulzbacher ist selbst Ortsstellenleiter in Gröbming und verlangte, dass die Öffentlichkeit den Wert des Roten Kreuzes noch besser kennenlernen müsse. „Ihr alle habt einen wertvollen Beitrag geleistet!“, sagte NAbg. Mario Lindner, Parlamentarier und aktiver Ortsstellenleiter in Landl. Er setzt sich für Verbesserungen in Gesundheits- und Pflegefragen ein.

back-to-top