Das politische Schwergewicht

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Wenn am Sonntag die letzte Wahl des heurigen Jahres über die Bühne gegangen ist, wird die SPÖ einen Grund zu feiern haben. Nach der absoluten Mehrheit im Burgenland und den überraschenden Zugewinnen bei der Vorarlberger Gemeinderatswahl wird in Wien wohl ein ungefährdeter Sieg eingefahren. Zu schwach sind die Gegner und zu dominant ist der Bürgermeister, der sich nach seiner Wahl in Rekordzeit ein Macher­image erarbeitet hat.

Seine ruhige Art beschert Michael Ludwig tolle Beliebtheitswerte, bei einer Bürgermeister-Direktwahl würde er wohl die absolute Mehrheit erreichen. Und auch die Coronasituation ist noch nicht so eskaliert, dass mit größerer Unzufriedenheit der Wähler zu rechnen wäre. Außerhalb Wiens zwar schon, aber die Wiener selbst sind auch wegen des vieldiskutierten „Wienbashings“ großteils mit dem Vorgehen Ludwigs einverstanden. Hier haben die anderen Parteien mit der Kritik an Wien sicher so manchen Wähler animiert, jetzt erst recht die SPÖ zu wählen.

Ein weiterer Grund für den roten Durchmarsch ist sicherlich die Spaltung der FPÖ. Strache wird höchstens knapp den Einzug schaffen und die FPÖ liegt in Umfragen bei etwa zehn Prozent. Damit ist in den Flächenbezirken der Weg für die SPÖ frei, sie wird dort die allermeisten Direktmandate gewinnen. Ludwig wird also der unbestrittene Wahlsieger sein, und sein Gewicht innerhalb der SPÖ wird nochmals zulegen. Sofern das noch möglich ist.

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