Seit der Europäische Gerichtshof den Feiertag für Evangelische am Karfreitag für rechtswidrig erklärt hat, gibt es ein zähes Ringen, das letztendlich zur Abschaffung des Feiertages führte. Schlussendlich wollte man im ohnehin feiertagsverwöhnten Österreich nicht noch einen zusätzlichen einführen und der Verzicht auf einen anderen war auch nicht mehrheitsfähig. So gesehen ist der Vorstoß von Landeshauptmann Schützenhöfer eigentlich nur ein Wiederholen eines erst kürzlich gescheiterten Versuches.
Allerdings bringt ihm der Vorschlag im freizeitverliebten Österreich sicher zahlreiche Sympathien. Egal ob in den Medien oder im täglichen Gespräch, es gibt wohl kaum ein Land, in dem Arbeit so negativ gesehen wird wie in Österreich. Alles dreht sich um Freizeit, verlängerte Wochenenden oder den schnellstmöglichen Weg in die Frühpension. Dass Arbeit auch Freude machen kann und soll, kommt im öffentlichen Diskurs hingegen so gut wie gar nicht vor.
Das ist vor allem momentan ein großes Problem. Die meisten Betriebe suchen händeringend Personal, während die benötigten Arbeitskräfte kaum zu bekommen sind. So könnte eine Erholung der Wirtschaft nach Corona auch am mangelnden Arbeitskräfteangebot scheitern. Es gibt ja aktuell genug Probleme in unserem Land, vielleicht wäre da eine Änderung der Einstellung zur Arbeit ein guter erster Schritt, um wieder voran zu kommen. Und nur nörgeln ist zwar urösterreichisch, aber es macht auf Dauer auch nicht glücklich.
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