Verrückt verläuft die Herbstmeisterschaft in der Admiral Bundesliga. Am vergangenen Wochenende setzte es für die drei Tabellenersten allesamt Heimniederlagen. Leader Salzburg verlor gegen WSG Tirol nach einer 2:0-Führung mit 2:3 und Rapid Wien unterlag dem GAK mit 1:2. Es war der erste Auswärtserfolg der Rotjacken gegen die Hütteldorfer seit 20. August 2006. Mit dem zweiten Saisonsieg gaben die Grazer die rote Laterne an BW Linz ab und damit sitzt auch der vor nicht einmal einem Monat schwer angezählte Trainer Ferdinand Feldhofer wieder fester im Sattel. Mit einem Erfolg im morgigen direkten Duell gegen die Linzer könnte der GAK den Vorsprung zum Kontrahenten auf fünf Punkte ausbauen. Der LASK feierte mit dem 3:1-Auswärtssieg gegen Sturm Graz den sechsten Erfolg in Serie. Für die Schwarz-Weißen verlängerte sich der Heimfluch in dieser Saison mit der vierten Niederlage. Das Glück für den Meister ist, dass auch den anderen Spitzenteams die Kontinuität fehlt und damit weiterhin alles offen ist.

Die Mannschaft der Stunde in der ersten Bundesliga ist zweifelsfrei Hartberg. Die Oststeirer sind nach dem 2:0-Sieg gegen Ried beim Premierenspiel in der neuen Profertil-Arena neuer Tabellendritter. Wer hätte sich gedacht, dass die Schmid-Elf nach 14 Runden die steirische Nummer eins ist. Dabei könnte Hartberg auch von der Tabellenspitze lachen. Bei den Unentschieden gegen den LASK und Altach verspielte die Mannschaft in der Nachspielzeit leichtfertig einen Drei- beziehungsweise Zwei-Tore-Vorsprung. Dazu kommt noch die unglückliche 0:1-Auswärtsniederlage gegen Sturm durch ein Eigentor in der 95. Minute. So gesehen könnte Hartberg fünf Punkte mehr am Konto haben. Nicht zuletzt durch die Tabellenkonstellation bekommt das sonntägige Derby zwischen Hartberg und Sturm Graz jedenfalls noch zusätzliche Brisanz und Spannung. Das Heimteam kann nach den letzten Erfolgen ohne Druck in das Duell gehen. Die schwarz-weißen Meister stehen hingegen unter Druck, denn eine Niederlage würde den Meister wohl endgültig in eine Krise stürzen.

Für einen historischen Erfolg im österreichischen Fußballsport sorgte am vergangenen Montag die U17-Nationalmannschaft bei der WM in Katar. Die ÖFB-Youngsters feierten im Semifinale gegen Italien einen 2:0-Sieg und damit steht erstmals eine österreichische Mannschaft in einem WM-Finale. Die Schützlinge von Trainer Hermann Stadler gewannen als einziges Team alle Spiele und kassierten dabei nur ein Gegentor. Im Endspiel wartete am gestrigen Donnerstag Portugal, das sich im zweiten Halbfinale gegen Brasilien mit 6:5 im Elfmeterschießen durchsetzte. Sollte die österreichische U17-Nationalmannschaft auch das Finale für sich entschieden haben, wäre das eine der größten Sternstunden des österreichischen Fußballs. Es ist nur zu hoffen, dass sich die herausragenden Leistungen der Jungkicker nachhaltig positiv auf den österreichischen Fußball auswirken.