Heimischer Gänsemarsch: Vom Gössel zum Gansl
Rund um den 11. November essen wir so viel Gansl wie sonst nie im Jahr. Doch der Großteil des konsumierten Gänsefleischs stammt aus Importländern mit deutlich geringeren Tierwohl-Standards als in ...
Heimischer Gänsemarsch: Vom Gössel zum Gansl
Rund um den 11. November essen wir so viel Gansl wie sonst nie im Jahr. Doch der Großteil des konsumierten Gänsefleischs stammt aus Importländern mit deutlich geringeren Tierwohl-Standards als in Österreich. Die Gänseküken, Gössel genannt, schlüpfen entweder in einer österreichischen Brüterei oder werden importiert. Von dort kommen sie auf die heimischen Mastbetriebe, wo sie 28 Wochen lang aufwachsen. Das ist mehr als doppelt so lang wie in anderen Ländern. Dort müssen die Tiere oftmals bereits nach zwölf Wochen ihr Schlachtgewicht erreichen. Während dieser Zeit haben österreichische Gänse laut Tierhaltungsverordnung Zugang zu Auslauf. Hier grasen sie und werden zusätzlich mit Getreide gefüttert. Die zeitintensivere Aufzucht spiegelt sich in der Fleischqualität wider. Trotzdem stammt nur etwa ein Drittel des in Österreich konsumierten Gänsefleischs von heimischen Tieren, in der Gastronomie sind es Schätzungen zufolge nur 20 bis 30 Prozent. Die fehlende Kennzeichnungspflicht macht es beim Ganslessen im Restaurant schwierig, auf die Herkunft der Tiere zu achten. Wer sicher sein möchte, dass das Martinigansl aus Österreich stammt, kann beim Gastwirt nachfragen oder online auf der Gänsebörse nachsehen, ob ein regionaler Weidegans-Bauer noch Tiere zur Verfügung hat. So landet garantiert eine heimische Gans auf dem Teller.
landschafftleben.at/lebensmittel